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Alt 15.04.2019, 17:42   #14188
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Ich persönlich empfinde die Debatte um Wissen so, dass im Grunde gar nicht über "Wissen" debattiert wird, sondern über eine Karikatur von Wissen. Das idealisierte Konstrukt der Philosophie hat nichts mit dem praktischen Wissen zu tun, welches immer unvollständig sein wird. Es wird aber plötzlich verlangt, dass dieses gedachte und erfundene Ideal zum Prüfstein des tatsächlichen Wissens gemacht wird. Daran muss es notwendigerweise scheitern.

Wissen ist immer unvollständig. Deswegen ist es trotzdem Wissen. Wir wissen heute, dass Blitze nicht von Zeus gen Erde geschleudert werden. Aber wissen wir alles über Blitze? Nein, manche obskuren Phänomene sind noch unerforscht. Das wird auch immer so bleiben. Bedeutet das, dass die Blitze vielleicht doch von Zeus stammen? Wer weiß? Man kann es jedenfalls nicht völlig ausschließen. (Ich höre ein erleichtertes Aufatmen bei der religiösen Fraktion.)

Für mich persönlich klingt es nach einer der vielen Immunisierungsstrategien, nur mit der speziellen Eigenschaft, dass es "philosophisch gelehrsam" klingt. Es ist im Grunde ein Verschieben ins Unerreichbare.

Ich verwende einen einfachen Test, um zu prüfen, ob die Debatte an der praktischen Klärung eines Sachverhalts interessiert ist: Kann überhaupt jemals etwas aus den vorgebrachten Argumenten folgen? Oder besteht die Pointe des Arguments darin, dass niemals etwas folgen kann? Wenn ich bestimmte Argumentationen eine Weile verfolge, habe ich oft den Eindruck, als würde nie irgendwas aus den vorgebrachten Argumenten folgen. Alles bleibt stets vage, unbestimmt, folgenlos.

Es passt nahtlos zur verblüffenden wie unbestreitbaren Tatsache, dass das Pfaffentum seit 2.000 Jahren gut davon lebt, niemals etwas Belastbares vorzulegen. Sobald eine Behauptung in den Bereich der wissenschaftlichen Prüfung zu gelangen droht, ist es plötzlich nicht so gemeint, rein metaphorisch zu sehen, neu auszulegen, oder wird flugs als unerklärlich erklärt (ein Widerspruch in sich).

Ich persönlich habe daher aufgehört, über die Existenz von Göttern zu diskutieren, sondern deren irdische Vertreter ins Visier zu nehmen.
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