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Alt 13.04.2019, 15:41   #14158
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
"Emeritierter Papst: Mitschuld am Missbrauch haben die 68er.
Dann stellt sich die Frage, warum die Kirche diese bösen 68er nicht rauswirft, sondern sie stattdessen deckt? Denn das Besondere an den kirchlichen Missbrauchsfällen ist die umfangreiche Vertuschung und die Weigerung, rechtsstaatliche Grundsätze einzuhalten.

Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Er sieht die Hauptursache für den sexuellen Missbrauch im moralischen Relativismus der 68er-Generation und in der Abwesenheit Gottes in der westlichen Gesellschaft."
Ich würde gerne darlegen, was dieses katholische Redewendung im Klartext bedeutet und warum Papst Benedikt sich irrt.

Moralischer Relativismus wird hier kontrastiert mit moralischem Absolutismus, also exakten und unbedingt gültigen Vorschriften. Was richtig ist oder nicht, kann beim moralischen Absolutismus einwandfrei bestimmt werden, indem man in die schriftlich fixierten Vorschriften blickt. Die Logik: Wenn sich alle strikt an die Regeln halten, gibt es keine Verfehlungen. Die Regel besteht darin, keusch und enthaltsam zu leben (außer zum Behufe der Fortpflanzung).

Eine andere Formulierung wäre: "Denke nicht nach. Dazu bist Du zu dumm. Halte Dich einfach strikt an die Regeln." Ein solches Regelwerk ist nützlich für jene, die tatsächlich Probleme mit dem Denken haben oder die vielleicht auf sexuellem Gebiet verwirrt oder unreif sind.

Aber die Mehrheit der Bevölkerung hat keine Probleme mit dem Denken und ist auch nicht sexuell unreif oder verwirrt. Es ist überhaupt nicht schwierig, durch kurzes Nachdenken herauszufinden, ob Kinder/Jugendliche vom Herrn Pfarrer angegrabscht werden wollen. Niemand würde dazu irgendwelche Regeln studieren, außer man hätte vielleicht wirklich einen kleinen Dachschaden.

Nur wer einen Dachschaden hat, denkt sich: "Hm, jetzt würde ich doch wirklich gerne wissen, was der Herrgott über Kindesmissbrauch aufgeschrieben hat; darf ich das oder nicht?". Was der Herrgott über Kindesmissbrauch denkt, hätte keine Auswirkungen auf die Handlungen vernünftiger Menschen. Wenn dort stünde, dass es erlaubt wäre, würden wir es dennoch unterlassen.

Der Klerus ist in diesem Sinne verwirrt. Die Missbrauchsskandale verwirren ihn noch weiter. Herrjeh! Was soll man nur tun? Schauen wir schnell in unser Buch und halten uns ganz ganz ganz ganz fest daran, dann wird alles gut! Es ähnelt dem Phänomen, dass Pferde zurück in einen brennenden Stall laufen, weil sie Schutz vor dem Feuer suchen.

Hier zeigt sich die sexuelle Unreife des Klerus, und diesem Fall ganz persönlich von Joseph Ratzinger. Man muss nicht enthaltsam leben, um sexuelle Verfehlungen zu unterlassen. Diese Erfahrungen hat er vermutlich nie gemacht. Er schlitterte von der Konfirmation ins Zölibat, und von da an war Sexualität insgesamt eine Verfehlung. Dieser Weg mag für ihn richtig gewesen sein, aber es hat den Preis der sexuellen Unreife. Deswegen benötigt er sein Regelbuch, und deswegen denkt er, auch alle anderen würden sein Regelbuch benötigen.

Aber das ist nicht der Fall, denn die Menschen sind nicht unreif sind und wissen daher, was richtig und falsch ist. Das ist ein Punkt, bei dem der sexuell verwirrte Klerus einfach mal zuhören sollte, anstatt Ratschläge zu erteilen.
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