06.04.2019, 09:09
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#253
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Szenekenner
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.587
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Zitat:
Zitat von jannjazz
Doch kennst Du, ich auch: jede Menge Leute, kaum älter als wir, wurden mit Bauherrenmodellen ausgenommen, sie hatten früh viel Geld und wenig Ahnung. Ich kenne auch einige meinen Alters, die haben nach dem Mauerfall im Osten in Kommunen investiert, die damals wie heute keiner kannte. Die Immos stehen oft leer und sind einen Bruchteil wert, wenn nicht Totalverlust.
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Ich erwähnte es schon in diesem Thread. Deswegen ging die Bankgesellschaft Berlin 2001 Pleite. Bezahlten mussten die Steuerzahler und die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes mit einer einmaligen 10 %zigen Gehaltskürzung und dem Ausstieg aus dem Tarifvertrag der Länder.
" Berliner Bankenskandal ist die Bezeichnung für eine folgenschwere Bankenkrise in Berlin im Jahr 2001. Die Vorgänge um die landeseigene Bankgesellschaft Berlin, deren wirtschaftlicher Zusammenbruch das Land Berlin in Milliardenhöhe weiter verschuldete, führten zum Ende eines Jahrzehntes Große Koalition und im Juni 2001 zum Sturz des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen.
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"Um Wachstum zu erzielen, wurden Immobilienfonds mit für die Marktverhältnisse sehr günstigen Konditionen errichtet. So gab es hohe Mietzinsgarantien (selbst falls die Immobilie leer stehen sollte), eine extrem lange Laufzeit (25 bzw. 30 Jahre) und am Ende eine Rückzahlungsgarantie. Durch die rechtliche Konstruktion der Holding war das Land Berlin der letztendliche Bürge für diese Versprechen. Ob diese Konstruktion mit geltendem Recht vereinbar war, wurde niemals überprüft.
Über diese Fonds wurde die wahre Lage der Bankgesellschaft verschleiert – Wertberichtigungen auf faule Kredite wurden vermieden, indem kritische Immobilien von den Kreditnehmern gekauft und in die Fonds verschoben wurden. Die Fonds wiederum wurden als sichere Anlage an Privatanleger verkauft. Aus Kreditrisiken wurden so Garantierisiken, die der Bankenaufsicht offensichtlich nicht auffielen.
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Unter den Immobilien befanden sich vor allem Plattenbauten im nordöstlichen Bundesgebiet. Diese wurden von der Aubis-Gruppe, einer Firmenholding, den verschuldeten Kommunen zu günstigen Konditionen abgekauft. Die Mittel hierzu stammten aus einem Kredit über 650 Millionen DM, den die BerlinHyp vergab, obwohl Aubis über fast kein Eigenkapital verfügte.
Als Aubis 1997 erstmals in finanzielle Bedrängnis geriet, kaufte eine Immobilientochter der Bankgesellschaft 4.000 Wohnungen der Aubis auf und beauftragte diese mit der Sanierung. 1999 wurden weitere Kredite verweigert und die restlichen 10.000 Wohnungen gegen den Protest der Aubis übernommen."
Die nichteinzulösende und leider vom Staat später zu übernehmende Renditegarantie der Immofonds der BfG lag bei 4-5 %.
Berliner_Bankenskandal
Geändert von qbz (06.04.2019 um 10:16 Uhr).
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