Zitat:
Zitat von Trimichi
Glaube/Religion basiert auf Ratio und Intuition.
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Dies ist ebenfalls ein Fehlschluss, und zwar eine sog. "falsche Äquivalenz".
Glaube mag auf Intuition und Ratio basieren, das ist einerlei, denn in dieser Kombination bedeutet es nichts.
Aber Religion (zumindest die abrahamitischen Religionen) basiert auf
Offenbarung und Tradition. Glaube und Religion sind also nicht äquivalent.
Das ist wichtig, weil hier der Religion ein Merkmal zugeschanzt werden soll, über die sie nicht verfügt, nämlich die Ratio. Dadurch soll suggeriert werden, Religion sei rational, was sie aber nicht ist.
Ratio wird verwendet als Prüfstein, als eine zu erfüllende Bedingung. Die christliche Religion wird jedoch
bedingungslos geglaubt -- siehe das Gleichnis vom ungläubigen Thomas, der einen Beweis (eine Prüfung) forderte. Jesus sagte, nur der
unbedingte Glaube (der also nicht von einer Bedingung/Prüfung abhängig ist), sei der wahre Glaube: "Ihr sollt glauben wie die Kinder".
Wenn das Christentum auf Ratio und Intuition basieren würde, wären die Bibel und alle Schriften und alle Predigten völlig überflüssig. Die Gläubigen würden stattdessen einfach ihrer Intuition folgen. Offensichtlich ist das nicht der Fall.
Das Gleichsetzen von Religion mit Ratio/Intuition ist daher ein Fehlschluss.