Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Und klar die Menschheit wird sich schon irgendwie weiter durchwursteln.
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Uuh yeah, 'durchwursteln' hat so nen freundlichen Beiklang...
Ein bissl zu freundlich vielleicht, wenn man in Betracht zieht, dass es nem gewissen Teil der Erdbevölkerung in den nächsten paar Jahren in ihrer Heimat eventuell etwas zu warm oder sonstwie klimatisch zu ungemütlich werden könnte, so dass sie einen Ortswechsel in Betracht zieht.
Wie wir aktuell schon erfahren, wo Personen zugereist kommen, deren Gründe, die Stätten ihrer Väter zu verlassen, mir deutlich besser begreifbar erscheinen als vielleicht nur ausufernder Sonnenschein und mollige Temperaturen, ist die Bereitschaft zu deren Aufnahme eher begrenzt, so dass man damit rechnen könnte, dass Nachzügler ihren Umsiedlungswunsch mit etwas mehr Nachdruck versehen könnten.
Zu gutdeutsch, diverse Völker werden sich mal wieder die Schädel einschlagen wollen.
Je nachdem, wie hoch aufgrund der klimatischen Bedingungen die Moral und der Kampfgeist noch sind und inwieweit aktuell noch schlummernde aber ansonsten ungute Gefahren im auftauenden Permafrostboden lagern und die Menschheit generell gesundheitlich dahingerafft wird, weil sichs Klima einfach schneller ändert als der Mensch sich anpasst und was dann, lass ich mal offen, aber das Szenario, das ich für die nächsten 100 Jahre vor Augen hab wenn wir so weiter machen wie bisher (mehr so schönreden und relativieren als tatsächliche Erfolge zu erzielen die für mehr als ne Randnotiz ausreichen, weils sonst dem Shareholdervalue zu arg an den Kragen ginge und einige noch nedd geschnackelt haben, dass sie und ihre Kinder die ganze Kohle nedd fressen können, die sie zusammenraffen), weicht unglaublich deutlich von 'durchwursteln' ab.
Und natürlich ist es toll, dass wir Wälder und Flüsse nicht schon in den 80ern gekillt haben und diesbezüglich die Kurve nochmal gekriegt haben, aber in Bezug auf die aktuellen Problemstellungen seh ich darin und in vielen anderen Aspekten wenig Benefit.
Solang die Industrie immer weiter mehr und stärkere Autos versemmeln will, die Menschheit irrsinnige Kilowattstunden sinnlos mit taghell erleuchteten Konsumtempeln, endlosen Kilometern an Rolltreppen, Wäschetrocknern statt der einzigartigen Kombination aus Sonnen- und Windenergie, kurz 'Wäscheleine', und vielem mehr verplempert, um relativ sinnlosen Komfort, von der Zurschaustellung des eigenen Wohlstandes mal ganz abgesehen, nicht aufzugeben, wird die Fahrt einfach weiter Richtung Abgrund gehen.
Die Frage ist ja nicht nur, was wir bereits erreicht haben, sondern auch, was wir hätten erreichen können.
Was, wenn nicht alle 5 Jahre ein neues Auto hermüsste, sondern man den Altbestand konsequent mit umweltfreundlichen Technologien aufgerüstet hätte?
Was, wenn man nicht Häuser gebaut hätte, in denen man nichtmal mehr einen Wäscheständer aufstellen kann, ohne das Raumklima zu kippen und die halbe Hütte weggammeln zu sehen?
Was, wenn man die Städte nicht konsequent dem Automobilisten zu Füssen gelegt hätte, sondern die Fussgängerzonen ausgebaut und ne vernünftige Fahrradinfrastruktur geschaffen hätte, die das Auto in die zweite Reihe drückt und nicht Radler oder Fussgänger?
Was, wenn man nicht Autobahnen drei- oder vierspurig ausgebaut hätte, um dem Verkehrsfluss Herr zu werden, sonden den Platz gespart und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel zu ner akzeptablen Alternative ausgebaut hätte...?