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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 17.03.2019, 13:57   #798
Whitey
Vormals BenS
 
Registriert seit: 14.10.2018
Beiträge: 147
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Meinst Du als Politiklehrer nicht auch, dass die Fridays for Future Bewegung zu einer intensiven Diskussion und zum Nachdenken über die Widersprüche zwischem dem individuellen, eigenen Verhalten und den Forderungen an die Politik sowie den Staat bei den Demonstrierenden führt und sich den Schulstreikenden solche Fragen stellen wie: Weshalb besteht dieser systembedingte, strukturelle Widerspruch und wie lässt er sich verringern? Klimaforscher verlangen bekanntlich seit langem eine deutlich erhöhte Taxe pro Tonne CO2 als wirksamste Massnahme, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Erst durch finanzielle Mechanismen lässt sich das wirtschaftliche Verhalten der Produzenten sowie das individuelle Konsumverhalten klimapolitisch so steuern, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Sinne der Pariser Klimaschutzziele noch möglich wäre? Appelle an das Konsum- und soziale Verhalten des einzelnen nutzen wenig, sind sie nicht von wirtschaftlichen und finanziellen Steuerungsmechanismen begleitet. Würde z.B. der Staat jemals die notwendigen Steuermittel in der heutigen Höhe erhalten, wären die Taxen nicht gesetzlich festgelegt und mit Sanktionen belegt? Niemals! Aber den demonstrierenden Schülerinnen wirft man in diesem Forum und anderswo teilweise vor, selbst zur Erderwärmung beizutragen und verlangt von ihnen absurderweise, mit einer neutralen CO2-Bilanz zu leben, bevor man ihr Anliegen ernst nehmen könne. Lächerlich! Statt steuernd und regulatorisch zu handeln, macht heute die Politik in vielen Bereichen die Konsumenten für Misstände verantwortlich und es sich auf diese Weise viel zu einfach. Weshalb haben wir in der EU keine ausreichend wirksame Taxe pro Tonne CO2, wie es die Klimaforscher verlangen? Eine wie ich finde interessante Frage. Welche gesellschaftlichen und einflussreichen Kräfte wehren sich vor allem gegen diese Taxe?

Dass die Schule leider immer noch eine "Disziplinierungsanstalt" darstellt und nicht die Leistungen für den Schulerfolg massgebend sind, zeigt ein Vorgehen, bei dem das unentschuldigte Fehlen während der Demos mit einer 6 bestraft wird und im Wiederholungsfall diese Schülerinnen mit einer Wiederholung des Schuljahres rechnen müssen. Ich wünsche den Schülerinnen, dass sie sich davon nicht einschüchtern lassen und sich gegen diese Form der Disziplinierung gemeinsam wehren. Meine Solidarität und Unterstützung haben sie.
Den ersten Absatz würde ich so (mit leichten Modifikationen) unterschreiben und noch weitere Fragen ergänzen, aber das führt hier eher zu weit bzw. zu weit in die Tiefe.

Den zweiten Absatz halte ich für verfehlt. Es gibt nunmal Schulpflicht (und Schule als Institution ist in der Verantwortung diese zu realisieren). Könnte man auch den Eltern übertragen (inkl. diverser Sanktionen, die es zwar gibt - greifen aber recht spät).
Ich halte das übrigens für sinnvoll, denn Schule soll ja auch auf das Leben vorbereiten (und für Demos vom Arbeitsplatz entfernt bleiben werden die meisten Arbeitgeber auch nicht lange mitmachen).
Den Punkt mit dem Wiederholen hast Du, glaube ich, nicht richtig verstanden. Wer es ernst meist muss/wird ja jeden Freitag demonstrieren gehen. Selbst wenn das fernbleiben nicht sanktioniert wird, bin ich in der Pflicht für jede Stunde (außer durch Krankheit entschuldigte, aber auch das hat Grenzen) eine Note zu geben. Welche Note sollte das sein, wenn jemand, sagen wir mal ein ganzes Halbjahr lang nicht einmal im Unterricht war? Welche Note sollte für die Klausur gegeben werden, wenn man auch dort nicht erschienen ist? Letztlich könnte das ja nur zu einer 6 und damit Wiederholung des Jahres führen. Insofern hast Du einfach unrecht, wenn Du von einer 6 als Bestrafung sprichst, es ist lediglich eine für alle faire Benotung der erbrachten Leistung wenn man nicht im Unterricht war.

Zum letzten Satz: Nochmal ganz deutlich - ich finde es großartig wenn die SuS demonstrieren und würde niemals jemanden einschüchtern (wollen). Aber die Faktenlage muss transparent sein, das hat etwas mit Fairness zu tun.

Erscheint mir so, als wärst Du hier sehr emotional aufgeladen - das versperrt offensichtlich den Weg zur Rationalität.
Von politischen Maßnahmen abgesehen kann jeder sehr wohl individuell etwas tun. Das von Dir beschriebene würde ja fast zwangsläufig zu einem Staat führen, der Menschen permanent zwingen muss. An dieser Stelle differieren unsere Menschenbilder deutlich.
Whitey ist offline   Mit Zitat antworten