Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Soweit 100 % Zustimmung. Aber ist das ein grundsätzliches Problem? Wenn man sich dessen bewußt ist, muß man entsprechend darauf achten, daß man pausiert, wenn es zu viel wird (das schafft vermutlich nicht jeder). Autofahren sollte man immer mit höchster Aufmerksamkeit.
Aber ich finde Autofahren bei Bedingungen, wenn Aufmerksamkeit und variable Reaktion erforderlich ist, trotzdem attraktiver, als gleichmäßiges dahinrollen, besonderes wenn kaum etwas los ist. Ersteres fordert zwar, hält aber geistig ständig wach und aufmerksam, und macht Spaß, weil man seine Fähigkeiten einsetzen und dadurch auch verbessern kann. Letzteres ermüdet zwar weniger, ist aber für mich durch die Langeweile einschläfernd, und ich brauche am Ende mehr Pausen, weil ich merke, wie meine Aufmerksamkeit mehr nachlässt, als es die noch so entspannte Verkehrssituation zuläßt. Diese Gefahr wurde übrigens in Studien auch schon fürs autonome Fahren bestätigt, so daß Fahrer bei autonomen Autos meist schlechter und später eingreifen (im Notfall), als Fahrer, die ständig aktiv mitmachen.
Oder anders ausgedrückt: Nichtstun betäubt die grauen Zellen, Anforderung hält sie fit und aktiv.
Übrigens: wenn mich der Beifahrer in ein spannendes Gespräch verwickelt, fahre ich automatisch viel defensiver und langsamer (meine Frau motzt dann auch mal, "Fahr doch endlich"), weil dann die Aufmerksamkeit für schnelleres, aktives Fahren nicht mehr ausreicht. Ohne Ablenkung kann sich mein Geist anders aufs Autofahren konzentrieren.
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Da gebe ich dir recht, Abwechslung hält wach. Übrigens wird dies, meines Wissens auch teilweise bei der Straßenplanung berücksichtigt, indem Überlandstraßen nicht gerade sondern kurvig geplant werden.
Meine Erfahrung ist aber, dass ich ab einer bestimmten Geschwindigkeit, die sicher für jeden Fahrer individuell ist, schneller ermüde, weil ich einfach extrem konzentriert fahren muss. Diese Konzentratin kann ich aber nicht beliebig lange aufrecht halten. Bei einer (für mich) mittleren Geschwindigkeit kann ich dagegen stundenlang fahren ohne merklich zu ermüden oder gestresst zu sein.
Es gibt sicher Situationen, bei denen dies leichter fällt, weil der Verkehr geringer ist und die Konzentration nicht so hoch sein muss. Sobald mit der Verkehr aber nicht mehr die Abwechlung bietet, z.B. nachts, lässt auch bei schnellem Fahren die Aufmerksamkeit nach und es fällt schwer auf alles Situationen angemessen schnell zu reagieren.
M.