07.03.2019, 20:15
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Zitat:
Zitat von waden
Ja, das ist wirklich interessant. Als Nichtjurist kann ich die Feinheiten des Sprachgebrauchs nicht abschätzen. Die "Gefährdung eines Personenkreises" klingt ja nun wirklich hochgegriffen, wenn es "nur" um Sport und "nur" um den Betrug an den anderen Sportlern geht. Ob die Öffentlichkeit in diesem juristischen Sinne überhaupt "gefährdet" ist, wenn sie an der der Nase herum geführt wird, kann ich nicht beurteilen.
Der überführte Sportler hat sich auch als Ersttäter unter Umständen einen jahrelangen Trainingsvorsprung verschafft. Es ist ja medizinisch kaum zu beschreiben, wie lange die "Erfolge" des Dopings kombiniert mit Training auf höherem Leistungsniveau anhalten. Ich weiß nicht, wie die Richter das würdigen können, wenn es die Sportmedizin nicht beschreiben kann.
Nach meinem Nichtjuristen-Empfinden wird die "Allgemeinheit gefährdet", in dem konkurrierende Sportler und die Öffentlichkeit in Bezug auf die Ereignisse (Moment des Sieges an der Ziellinie, Ehrung auf dem Podium) getäuscht werden; das führt zu einer Abwertung der Ereignisse. Jahre später korrigierte Ergebnislisten bringen wenig.
Andererseits besteht die Allgemeinheit natürlich auch aus Sponsoren, Verbänden, Medien, die ganz offensichtlich auch keine Gefährdung erleben, wenn immer wieder Dopingsberichte auftauchen. (Schönes Beispiel ist der der Herr Schröcksnadel in Österreich, in dessen Verband schon so viele Skandale passiert sind, seit er Chef ist, und an dem trotzdem alles abperlt. )
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Wenn Jugendlichen und heranwachsenden suggeriert wird, dass sie für Erfolg medizinisch nachhelfen und entsprechende gesundheitliche Risiken umin Kauf nehmen müssen, finde ich das schon gefährlich.
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