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Alt 02.03.2019, 09:42   #9771
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.435
Zitat:
Zitat von BenS Beitrag anzeigen
Du hast mich wohl doch gehörig missverstanden. Habe ich mich so unklar ausgedrückt?

...

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich in dieser Verteidigungshaltung aber gar nicht wohl und richtig aufgehoben. Ich habe über den Rennradsport, vor allem im Profi-Bereich (wenn auch nicht nur) gesprochen - habe das ja auch mit Beispielen gefüllt. Ich frage mich warum Du Dich da angegriffen fühlst - hast Du in den 90er etwa Jan Ullrich Konkurrenz gemacht? Vielleicht täusche ich mich ja, aber in dem Fall halte ich die Wahrscheinlichkeit des Dopings für recht hoch.

...
Nein, nein ... ich komm vom Laufsport und hab Jan Ullrich nicht Konkurrenz gemacht - höchstens bei der Gewichtszunahme in der Off-Season

Und entschuldige bitte, wenn ich Deine Stellungnahme überinterpretiert habe. Ich gebe allerdings zu und ich stehe auch dazu, dass mich in der Doping-Diskussion Verallgemeinerungen ziemlich nerven, weil sie meiner Meinung nach eine billige Pauschalausrede für alle erwischten Doper liefern. Und weil sie der breiten Öffentlichkeit einen Eindruck vermitteln, der meiner Meinung nach nicht stimmt.

Beispiele für beliebte Floskeln, die ich meine und kritisiere:
+) "Man kann ja heutzutage nicht einmal mehr Aspirin nehmen als Sportler." Das ist Unsinn. Es gibt unzählige Medikamente, die nicht auf der Dopingliste stehen. Und wenn man etwas wirklich braucht, kann man sich eine Ausnahmegenehmigung holen.

+) "Reg dich nicht über Doping im Spitzensport auf, das eigentliche Problem sind doch die Hobbysportler." Das ist natürlich eine Frage der Bewertung, die Fakten sagen aber etwas anderes. Ja, es gibt Studien, die den Eindruck vermitteln, dass Hobbysportler großflächig dopen. Ich kenne allerdings nur Studien, in denen Hobbysportler z.B. zugeben, Schmerzmittel zu nehmen. Das finde ich zwar auch ziemlich daneben, aber es ist nicht Doping.

+) "Geben wir Doping doch frei, unter medizinischer Aufsicht ist das dann viel weniger gefährlich." Auch das wird durch Fakten widerlegt. In der Hoch-Zeit des EPO-Dopings wurden die Radsportler medizinisch top betreut. Trotzdem hat es zahlreiche durch EPO-Doping hervorgerufenen Todesfälle gegeben. Die Doping-Ärzte haben doch auch keine Ahnung, wie man dosieren soll, wie weit man gehen kann, welche Nebenwirkungen es (auch langfristig) gibt. Wie sollten sie auch? Oft sind ja Dopingmittel nicht Medikamente, zu denen es langjährige Erfahrungswerte gibt (und schon gar nicht bei gesunden Menschen zum Zweck der Leistungssteigerung) sondern irgendwelche neue Wirkstoffe, bei denen keiner die Folgen wirklich abschätzen kann.

Das sind nur einige Beispiele, ich will da jetzt keine Dissertation draus machen. In meinem Verständnis von Sport hat allerdings Doping nichts verloren.

Ich kenne persönlich Sportler, die sich bewusst fürs Dopen entschieden haben. Und die dann nach dem Auffliegen genau diese Mechanismen genutzt haben, um sich als "Opfer eines Systems" vor ihrer Verantwortung zu drücken. Aber ich kenne auch Sportler, die sich gegen Doping entschieden haben. Es sind keine Systemzwänge - niemand wird gezwungen zu dopen. Wer es trotzdem tut (zum Beispiel um viel Geld zu verdienen), möge sich nicht als Opfer sehen, sondern als Täter, den man halt manchmal dann auch beim Sportbetrug erwischt.

Also, lieber BenS, ich bitte nochmals um Entschuldigung für meine scharfen Worte gestern Abend. Ich hoffe, ich konnte mit diesem Posting meine Position deutlich machen, ohne Dir oder sonst wem zu nahe zu treten.
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