Zitat:
Zitat von Hafu
Die meisten pendeln, weil es für sie die bequemste und günstigste Alternative darstellt.
Früher ist man dahin gezogen, wo man arbeitet. Täglich 60 oder 100km pendeln war bei unseren Eltern noch ein fast undenkbares Lebensmodell, obwohl es damals auch schon Autos gab, aber eben meist nur eines pro Haushalt.
Erst die steuerliche Entfernungspauschale (die ja vor 10 Jahren schon mal gesetzlich abgeschafft wurde, ehe sie Gerichte dann wieder eingesetzt haben) und der im Verhältnis zum Einkommen günstige Treibstoff führt die meisten in die Versuchung, sich ein Häuschen "im Grünen" fernab vom Arbeitsplatz zu suchen oder die Mühen eines Umzugs zu scheuen und trotz neuem Arbeitsplatz den alten eigentlich unpassenden Wohnort beizubehalten.
Ich habe in meinem Arbeitsleben 5 mal (überwiegend ausbildungsbedingt) den Arbeitsplatz gewechselt. Jedes mal sind wir auch umgezogen und die neue Wohnung wurde maßgeblich danach ausgesucht, dass sie in Jogging- und Radfahrentfernung vom neuen Arbeitsplatz liegt.
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Sag‘ das mal allen Pendlern in z.B. München oder Frankfurt und schau dann mal, ob sich eine normale Familie ohne zwei Akademikergehälter überhaupt nach eine Wohnung leisten können. Der Wohnort wird doch gerade in Ballungsräumen mittlerweile vielmehr danach ausgesucht, wo man sich überhaupt etwas leisten kann. Meistens wird‘s erst da billiger, wo kein ÖPNV ist (war zumindest in München so).
Wenn beide Elternteile arbeiten wird es je nach Branche zudem schwieriger, für beide Arbeitsplätze zu finden, die räumlich so nah beieinander liegen, dass beide einen kurzen Arbeitsweg haben.
Klar, 60-100km Pendlerweg ist schon viel, aber in Ballungsräumen kommt man doch recht schnell auf 30-50km.
M.