In Brandenburg, im Fläming bei Rabenstein erschoss ein Jäger bei einer Treibjagd mal wieder einen Wolf. Dasselbe passierte dort schon vor einem Jahr. Beide Male war es jemand, der von Holland nur zum Jagen zu dieser Treibjagd herkommt und dafür bezahlt wie für eine Safari quasi. Vor einem Jahr hiess es aus Versehen, jetzt ist die Begründung, dass zwei Hunde den Wolf angegangen hätten statt umzukehren und der Jäger aus "Notwehr" für seine Hunde handelte. Vielleicht wollten die Jäger auch nur verhindern, dass der Wolf ihnen die Rehe vertreibt. Die Polizei wurde erst 5h nach dem Vorfall benachrichtigt.
Jedem Jäger muss doch eigentlich klar sein, dass es bei einer Treibjagd mit freilaufenden Treibhunden im Wolfsgebiet zu "Kollisionen" mit den mitjagenden Wölfen kommt. Darüber gibt es sogar Videoaufnahmen. Abgesehen davon, dass Treibjagd sowieso verboten gehört aus Tierschutzgründen und eine reine, einfache Abknallerei von vor die Flinten gehetzten Tieren ist, sollte man halt im Wolfsgebiet den Hund an der Schleppleine mitführen, wenn er wie in dem Fall nicht auf Abruf funktioniert. (Angenommen die Begründung stimmt und man wollte keinen Wolf bei der Treibjagd schiessen.).
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Politisch wird dieser als Notwehr dargestellte Abschuss von den lautstarken Befürwortern der Jagdfreigabe auf Wölfe (u.a. neben den Jägern Bauernverband, FDP, AFD) schon wieder aussgeschlachtet mit der Forderung nach "Jagdsicherheit".
Vor ein paar Tagen sah ich übrigens den ersten freilebenden Wolf. Er kreuzte in ca. 100m Entfernung den Waldweg in der Schorfheide, auf dem ich mich mit meinen beiden angeleinten Hunden befand. Die beschnupperten anschliessend sehr intensiv und ausserordentlich lange die Spuren im Schnee am Wegesrand und verhielten sich vorher schon sehr wachsam und angespannt. Der Wolf befand sich auf einer Rehspur, leicht trabend und reagierte beim Kreuzen des Weges nicht merkbar auf uns.