Die Proteste der Gelbwesten setzen sich fort und die Bewegung scheint weiter lebendig. Das ist schon erstaunlich: Die Menschen gehen seit 3 Monaten kontiniuerlich für eine soziale Verbesserung ihrer Lage auf die Strasse. Und Macron muss auf seine Auslandsreise nach Davos verzichten, weil er die Unzufriedenheit mit Gesprächskreisen im Land befrieden will, und er bekommt natürlich in einem Interview in "Le Monde" von Kramp-Karrenbauer Unterstützung. SPON brachte gestern mal einen etwas differenzierteren Kommentar:
"Noch geben die Gelbwesten nicht auf. Trotz miserablen Wetters in vielen Teilen Frankreichs waren auch an diesem Wochenende wieder knapp hunderttausend Franzosen in ihrer gelben Kampfkluft unterwegs. Ähnlich viel, wie am vergangenen Wochenende. Erstmals fand dabei die größte Demonstration nicht in Paris, sondern weit im Süden in Toulouse statt. Das zeigt, dass die Gelbwesten eher eine Bewegung der kleinen Leute aus den ländlichen Regionen sind. Sie glauben, in Paris keine Stimme zu haben.
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Frankreich erlebte in den vergangenen zwei Monaten seit dem ersten Gelbwestenprotest am 17. November etwas in den westlichen Industrieländern Beispielloses: ein gesellschaftliches Coming-out der unteren Mittelschicht. Nicht der wirklich Armen, aber derer, die Angst vor der Verarmung haben. Nicht der Gewerkschafter und Linken, die in Frankreich seit 1968 immer wieder soziale Forderungen auf die Straße trugen. Sondern der kleinen Leute, Handwerker und Ladenbesitzer inklusive, die sich bisher allenfalls am Tresen ihres Eck-Cafés oder anonym im Internet beschwerten. "
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