Zitat:
Zitat von Kampfzwerg
Wundert mich ein Bisschen das dieses Thema hier noch gar nicht aufgetaucht ist:
Sauerstoff im Skialpin
Die Meinung in den (deutschen) Medien geht ja sehr schwer in die Richtung "ups, kann ja mal passieren, vor allem weil es ja eigentlich laut WADA kein Doping ist."
Das es in den FIS Regularien immernoch als unerlaubte Anwendung steht wird maximal in einem Nebensatz erwähnt.
Ich will gar nicht daran denken was los wäre wenn es sich um einen Norweger, oder gar Russen handeln würde. 
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Die ganze "Affäre" ist mehr ein Zeichen für den Dilettantismus des Verbandes als ein echter "Dopingfall". Wenn Luitz oder seine Betreuer irgendjemanden betrügen hätten wollen, dann hätte er den Sauerstoff z.B. auf dem Klo oder sonstwo hinter verschlossenen Türen genutzt und niemand hätte es gemerkt, denn anders als "durch Beobachtung ertappen" geht ja bei dieser Methode nicht, da Sauerstoff als natürlich reichlicher Bestandteil auch der normalen Luft sich ja Kontrollen entzieht.
Die Disqualifikation geht in Ordnung, denn das Regelwerk einer Sportart (und sei es noch so wenig nachvollziehbar) muss beachtet werden, denn Sport ohne Regeln funktioniert nun mal nicht. Nichtsdestoweniger ist es aus der Erfahrung der Vergangenheit heraus wenig zielführend, wenn jeder Sportverband seine eigenen Dopingregeln aufstellt, genauso wenig wie es Sinn macht, wenn Verbände ihre Dopingbekämpfung inklusive des Managements von Trainings- und Wettkampfkontrollen in eigener Verantwortung durchführen.
Dafür braucht es eine unabhängige Institution, wie sie die WADA eben ist, die allgemeingültig und unabhängig finanziert festlegt, was Doping ist und die auch die Organisation und das Management der notwendigen Kontrollen übernimmt.
Die UCI hatte früher auch ihre eigene Liste verbotener Substanzen und Methoden, die sich deutlich von der Liste der damaligen WADA unterschied, was in den 80er Jahren z.b. zur grotesken Situation führte, dass der
Sieger der Tour de France Pedro Delgado positiv auf ein Diuretikum getestet wurde, wonach er in nahezu jeder Sportart inklusive den Olympischen Spielen disqualifiziert und gesperrt worden wäre, den Toursieg aber behalten durfte, da die betreffende Substanz nach UCI-Regularium erlaubt war, bzw. nur zu einer Zeitstrafe von wenigen Minuten bei positiver Probe geführt hätte.
Mittlerweile hat die UCI ihre Dopingregeln in vollem Umfang an die WADA angepasst. Die FIS hinkt da noch erkennbar hinterher, was zu den oben skizzierten Verwerfungen führt.