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Zitat von qbz
Also dann GroKo for ever mit CDU-Kanzler. 
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Nein, ich bin eher für abwechselnde Vorherrschaft, keine konstanten Kompromisse. So kann jeder für sich zeigen, was er drauf hat, und die Wähler die Chance, zu korrigieren, wenn's nicht passt.
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Bemerkenswert ist, dass es in den 7-Jahren Schröder mehr Umverteilung von unten nach oben gab (u.a. durch zahlreiche Steueränderungen, Sozialabbau sowie Privatisierung) als unter Kohl und sein Arbeits- und Sozialminister Blühm die Rentenformel sowie die Parität bei Lohnnebenkosten vehement verteidigte, wo Schröder häppchenweise daran nagte. Das erklärt sich auch damit, dass unter einem SPD-Kanzler in der Regel die Gewerkschaften eher Opfer schlucken als unter der CDU. Die Rolle der SPD bestand in der politischen Integration der Arbeiterschaft ins System, vor allem in Krisenzeiten.
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Das "Linke" an Schröders Regierung war für mich die Tatsache, daß sie bereit und mutig genug waren, notwendige, auch unpopuläre Reformen anzugehen (mit nachhaltig positiver Wirkung auf den Gesamtwohlstand des Landes bis heute), wogegen Kohls erzkonservative Regierung besonders zum Ende hin sich noch ans Status Quo klammerte und Änderungen zu verhindern suchte. Links bedeutet für mich nicht einseitig soziale Themen anzugehen, sondern einfach den Mut zu notwendigen gesamtgesellschaftlichen Veränderungen zu haben, um das Land fit für die Zukunft zu machen - was die Konservativen häufig zu zögerlich angehen. Übrigens sollte jede Regierung primär verantwortungsethisch im Sinne des Gesamtlandes und auf mittelfristige Zukunft hin handeln, nicht (nur) Stimmenfang-wirksame Interessenvertretung für einzelne soziale Schichten zu betreiben oder ideologische Steckenpferde umsetzen (ich weiß, bin Idealist).