Die Frage, was Jesus wohl wollte, zeigt bereits, dass es eine menschliche Fiktion ist.
Bei einem allmächtigen Gott, der tatsächlich existiert, gäbe es überhaupt keine Frage, was er wohl wollte. Denn wir würden es sehen. Ein existierender Gott würde seinen Willen einfach in die Tat umsetzen.
Wer hindert Jesus daran, seinen Willen zu 100% umzusetzen? Ich jedenfalls hindere ihn nicht daran. Und ich kenne auch sonst niemanden, der ihn daran hindert.
Was hat Jesus getan, um seine angebliche Vision von Menschlichkeit und Gerechtigkeit umzusetzen? Antwort: Er hat damals in Palästina nichts getan, und er hat auch bis heute nichts getan. Denn sonst würden wir es sehen.
Die Hin-und-Her-Übersetzerei geht von der Idee aus, dass die Welt sich anders entwickelt hätte, wenn die Worte nur richtig verstanden und befolgt worden wären. Es ist der Versuch, zu rekonstruieren, was wir verpasst haben, um es vielleicht nachträglich in die Tat umzusetzen.
Aber das Problem sind nicht die fehlenden Worte der Bibel, sondern die fehlenden Taten von Gott.
Es ist überhaupt nicht zutreffend, dass wir alle mit angehaltenem Atem darauf warten würden, dass uns jemand von einer gerechten Welt erzählt, in der es kein Leid und keinen Hunger gibt. Das wissen wir alles. Was hingegen fehlt ist jemand, der es verwirklicht.
Offenbar kann oder will Jesus das nicht für uns tun.
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