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Zitat von Flow
Der gute Boris setzt da meiner Meinung nach lediglich stimmenfangend auf gewissen Sorgen und Ängsten der Bürger auf.
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Was ist daran verwerflich, sich als Politiker um Sorgen und Ängste von Bürgern/Wählern zu kümmern, oder sich diese gar zu Eigen zu machen? Wähler wählen gerne solche Politiker, und natürlich will jeder Politiker auch wieder gewählt werden. Das sind doch in der Demokratie normale Prozesse.
Mein Eindruck ist allerdings, das zur Zeit Politiker, die sich um die Sorgen von linken Wählern kümmern, es "richtig" tun, während Politiker, die sich um die Sorgen von nicht eindeutig linken Bürgern kümmern, als Populisten oder noch schlimmer verunglimpft werden.
Ich wünsche mir für meinen Teil keine Politiker, die ihre Vorstellungen den Wählern überstülpen wollen, bzw. deren Sorgen nicht erst nehmen - das hatte ich in meiner Jugend zu genüge.
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"Erklärt" das einen etwaigen Rechtsruck ?
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Diese konsequente Verunglimpfung von Meinungen, die "nicht ausreichend links" sind, erklärt sehr wohl daß Menschen mit nicht linksorientierter Einstellung eben deutlicher ihre von "Links abweichende" Meinung artikulieren, um sich gehör zu verschaffen.
Ansonsten stelle ich mal eine ketzerische Frage: was ist an einem "Rechtsruck" grundsätzlich schlimmer fürs Land als eine tendentiell eher linke Politik? Ist ein periodischer Wechsel zwischen links und rechts nicht eher ein normaler Prozess in einer Demokratie, um "Überschwinger" zu kontrollieren, und ein Gleichgewicht um die Mitte sicherzustellen?
Es ist wohl nur eine Frage der persönlichen Perspektive: wenn ich eher links stehe, wünsche ich mir natürlich dominant linke Politik. Aber die konservative demokratische Rechte hat die gleiche Existenzberechtigung, und statistisch gleiche Chancen auf zeitweise Dominanz - das muß dann die Linke eben ebenso verkraften, wie die Rechte eine zeitweise Dominanz der Linken. Keiner ist nur schwarz oder weiss, jeder bringt in einem Bereich Vorteile und in anderen Nachteile für alle Bürger; ich würde mir um zu starke oder zu lang anhaltende einseitige Dominanz, ob links oder rechts, gleichermaßen Sorgen machen.