Zitat:
Zitat von ThomasG
Glücklicherweise ist bei uns die Mittelschicht sehr breit.
Wie breit kann man ja auch über die Definition steuern.
Zusammen mit den Armen wäre das eine sehr große und wirtschaftlich sehr bedeutende Gruppe.
Würde die sehr viel wert darauf legen hauptsächlich Güter zu kaufen von Firmen, die sich um Fairness bemühen in Bezug auf die Einkommensverteilung ihrer Mitarbeiter und Zulieferer z.B., dann könnte sie Firmen, die diese Fairness mit Füßen treten, empfindlich schaden.
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Hi Thomas, ich möchte mal kurz darauf eingehen, weil genauso heute oft argumentiert wird. Der Verbraucher soll es "richten", was der Staat durch fehlende Regulierung, Steuerung und Kontrolle erst ermöglicht. Verbunden ist eine solche Aufforderung mit dem Glauben an den "freien Markt". Der wird aber tatsächlich in allen Sektoren von grossen, mächtigen Monopolen bestimmt, die intensive Lobbyarbeit in den Parlamenten leisten, um ihre Interessen durchzusetzen. Ich verzichte darauf, X-Beispiele zu nennen. Da fallen jedem, der seine graue Zellen etwas bemüht und sich nichts schönreden will, sofort Beispiele ein. Auf der andere Seite der Konzerne steht der isolierte Warenkonsument, der beim Einkauf (im Geschäft oder Online) seine Grundbedürfnisse nach Wohnen, Nahrung, Kleidung, Haushalt, Mobilität, Freizeit, usf. befriedigen möchte. Ein gewaltiges Machtmissverhältnis! Okay, schaffen wir im Umweltministerium noch ein Vebraucherschutzamt.

Der Name sagt es schon: Der Verbraucher, eine schutzwürdige Rolle!
Das Argument, der Verbraucher soll es richten, lenkt als Alibi davon ab, in welchen Interessen der Staat handelt und gibt dem Verbraucher die Verantwortung. Der Staat muss in meinen Augen, wie bei den teilweise erfolgreichen Protesten der Gelbwesten gezeigt, stattdessen der Hauptadressat politischer Forderungen sein und der Arbeitgeber bei Tarif- und Arbeitsrechtsforderungen (weil die Arbeit die Menschen vereinigt, der Warenkauf isoliert). Ein Aufruf zu einem Waren- / Dienstleistungsboykott der Firmen, die keinen höheren freiwilligen Mindestlohn zahlen, wäre einfach lächerlich. Leider lenken gerade die Grünen Proteste gerne in diese Verbraucherrichtung, aus gutem Grunde.

Sie haben als Feigenblatt in CDU-/SPD Koalitionen schon ein Abo auf das Verbraucherschutzressort.
Aus dem Herzen spricht mir zum Thema, "der Verbraucher soll alles richten und für alles die Verantwortung tragen" der Erwin Pelzig in seinem 4min Sketch aus der Anstalt von Dez. 2018:
Nein, das will ich nicht mehr!.