gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Coaching 2026
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Da fasse ich mir echt an den Kopf…
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.12.2018, 16:27   #13206
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.409
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Tatsache ist bei aller Ungleichheit (die m.M.n. gar nicht zu beseitigen ist, da die Menschen nun mal sehr unterschiedlich sind), daß wesentlicher Zuwachs an Wohlstand für einen Großteil der Bevölkerung nur in (nach Deinen Beschreibungen) vom Prinzip kapitalistisch, "ausbeuterisch" ausgelegten Systemen zustandegekommen ist; alle Versuche von sozialistisch/kommunistischen Staaten mögen zwar eine gewisse Gleichheit erreicht haben, aber nur Gleichheit in Armut und Stagnation, nie im wachsenden Wohlstand. Das sollte zu denken geben, wenn man die "Ausbeutung" grundsätzlich verurteilt.
Die kapitalistische Wirtschaftsweise besitzt ihrer Logik nach einen immanenten Druck / Zwang zur Entwicklung der Produktivität (Wachstum) aufgrund der Konkurrenz. Wer nicht produktiv genug ist, geht pleite bzw. wird die Produkte am Markt nicht los. Dieses Wachstum veränderte die menschliche Natur und die Umwelt schneller und tiefgreifender als in jeder anderen Zeit davor, bis zur möglichen Selbstzerstörung. Dass nun in einem nichtindustriellen, feudalen Land wie Russland ein "Sozialismus" entstehen sollte, d.h. dass der Kapitalismus einfach überspringen wird, indem vom Feudalstaat zu einer zentralistischen Planwirtschaft übergangen wird, war ja nie die Idee von Marx. Die Nachteile der zentralistischen Planwirtschaft für die Produktivität in einem nichtindustriellen Land erkannte auch China, allerdings sehr spät, und fördert deswegen die kapitalistische Wirtschaftsform, unter staatlicher Kontrolle.

Ich versuche übrigens nur das Funktionieren eines sozialen Organismus und seine inneren Gesetzmässigkeiten logisch zu verstehen und verurteile die ihr innewohnende, systemische Ausbeutung nicht im moralischen Sinne. Es spielt für das System doch keine Rolle, ob der Kapitalist gläubig lebt oder nicht, seine Familie liebt oder tyrannisiert. Er beutet bzw. nutzt auch als persönliches Individuum niemanden aus, indem er sein Kapital vermehrt, Beschäftigte einstellt oder entlässt. Es ist das Kapital mit dem ihm scheinbar innewohnenden Vermehrungstrieb, das alle regiert (auch über den Kapitalisten).

Geändert von qbz (22.12.2018 um 16:57 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten