Zitat:
Zitat von captain hook
Natürlich ist ein Generalverdacht absolut unangebracht.
Triathlon ist insgesamt eine total unausgeknautschte Sportart, in der bisher nur Amateure am Start waren. Da ist es ganz normal, wenn da dann mal ein paar echte Profis kommen, dass die da mal ne Klasse drauflegen. Da muss man sich keine Gedanken machen.
Außerdem wird im Triathlon mehr getestet als in anderen Sportarten und das, ohne dass es verdächtige Häufungen an positiven Proben gibt. Gut, der Lance war 10 Jahre voll, ohne dass er erwischt wurde, aber der war ja Radfahrer.
Da sollte man sich über überragende Leistungen einfach mal freuen, anstatt immer böse Gedanken zu haben. Außerdem gibt es einen Aufschrei, wenn ehemalige Profi-Radfahrer zum Triathlon trauen (weil die sind ja nun wirklich alle voll). Da hat man eine ganz klare Meinung zu im Triathlon. Da wird nicht betrogen. Triathleten lutschen nicht, die schmeißen ihren Müll nicht auf die Strecke, die dopen auch nicht.
Außerdem ist Doping ja eine regionale/nationale Angelegeneit. Man wäre ja garnicht in der Lage sowas als Privatperson in Norwegen überhaupt zu bekommen. Das ist also so rein technisch gar nicht möglich wenn die Triathleten nicht mit dem Ski-Verband zusammenarbeiten und die dann mit der Regierung einen Staatsakt daraus machen. Sieht man ja in Russland.
Soll ich noch Smilies machen? .
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Die Ironie in deinen Aussagen finde ich offen gesagt wenig angebracht in diesem Zusammenhang.
Du bist doch selbst schon als Top-Amateur mit Dopingunterstellungen konfrontiert worden und begegnest diesem Generalverdacht u.a. mit Transparenz, sei es dass du dein Training auf Strava dokumentierst, deine Leistungsentwicklung nachvollziehbar zu machen versuchst und viel über dein Training schreibst und deine Überlegungen zum Training hier im Forum und auch im Tour-Forum.
Ich finde das persönlich gut von dir, aber genau das, was du praktizierst, machen die drei Norweger (und auch ihr Trainer) selbst seit Jahren. Gustav Iden ist auf Slowtwitch aktiv, sie dokumentieren ihr Training auf Strava so penibel wie kaum ein zweiter Athlet ihrer Leistungsklasse. Keiner der drei Athleten hat Brüche in seiner Leistungsentwicklung vom Juniorenbereich beginnend, sondern es ging einfach kontinuierlich seit Jahren in kleinen Schritten voran, bis sie jetzt eben in der Weltspitze angelangt sind.
Das ist kein Beweis, dass sie sauber sind, aber von bekannt gewordenen notorischen Dopern kennt man solche Transparenz aus der Vergangenheit nicht. Wer derartig viel auf Instagram/ Instastory postet und sein Training ohne Zeitverzögerung auf Strava stellt, braucht eigentlich auch keine Where-abouts mehr ausfüllen, denn er lässt sich ohnehin mühelos bei jeder unangemeldeten Trainingskontrolle auffinden.
Falls du dich mit dem norwegischen Trainingskonzept bisher noch nicht thematisch auseinandergesetzt hast, das sich von gängigen Konzepten der restlichen Weltklasse durchaus in einigen Aspekten spürbar unterscheidet, würde ich dir durchaus empfehlen mal die Aussagen von Iden und Tweiten auf Slowtwitch zu lesen oder auch den Podcast von Simon Müller anzuhören und dann würde mich -ernst gemeint!- deine Meinung zu dem Konzept interessieren.
Ich selbst bin kein großer Freund von Laktatmessungen und dem aeroben/ anaeroben Schwellenkonzept mehr (u.a. wegen der Problematik von Fehlmessungen gerade bei den für Feldmessungen geeigneten tragbaren Laktatmessgeräten sowie den individuellen Schwankungen der Laktatkonzentration in Abhängigkeit vom Ernährungsstatus, aktuellen Trainingszustand usw. Aber die Norweger orientieren ihre Belastungsstufen sehr eng an den gemessenen Schwellen und messen enorm viel Laktat, so wie sie auch generell gigantisch viele Daten messen (deutlich mehr als im Hochleistungssport sonst üblich, wie z.B. Herzfrequenz beim Schwimmen, Wattwerte beim Laufen und hier sogar im Wettkampf)
Zitat:
Zitat von captain hook
Triathlon ist eine Hochleistungssportart wie jede andere auch. Interessantesterweise die, mit den meisten Asthmakranken unter allen Olympischen Sportarten zum Beispiel. ...
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Asthmaerkrankungen im Leistungssport sind v.a. im Schwimmen (Chlorexposition im Training) sowie in den Winter-Ausdauersportarten (langjährige Ventilation kalter Luft) weit verbreitet. Ferner wird auch die Inhalation von Stickoxiden und Ozon bei exzessivem Ausdauertraining u.a. im Straßenverkehr verantwortlich gemacht. Triathleten kombinieren alles drei zusammen (Chlor, Training im Winter, Training im Staßenverkehr) und haben darüberhinaus die höchsten Trainingsumfänge überhaupt in allen Ausdauersportarten. Dementsprechend ist auch die Lunge am stärksten belastet.
Zitat:
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Zitat von British Journal of Sportsmedicine
Unsurprisingly, Olympic triathletes who encounter the respiratory environments and the training schedules of both swimmers and cyclists have the highest percentage (∼25%) of AHR/Asthma
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