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					Zitat von  Klugschnacker
					 
				 
				In einer der wirtschaftlich stärksten und freiheitlichsten Regionen der Welt wurde von Erstsemestern ein Flugblatt geworfen, "gegen die Kontrollgesellschaft". Das sei als Indiz dafür zu werten, dass die kommenden Generationen eine Lösung für die globale Erwärmung finden werden. Ich möchte kurz prüfen, wofür das ein Argument ist, und welches Gewicht es hat. 
			
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 Als ich Dein Post las, dachte ich zuerst: Häää? 

 Und dann, ich hätte missverständlich formuliert. Nachdem ich mir allerdings mehrfach Karstens Post durchgelesen habe und meine Antwort darauf, kann ich diesbezüglich nix finden. Wenn ich böswillig mir gegenüber sein möchte, könnte ich mir evtl. zuviel interpretatorischen Freiraum für den Leser vorwerfen. Mea culpa!
Allerdings: Weder Karsten hat geschrieben, dass er denkt die Aktion sei "...Indiz dafür zu werten, dass die kommenden Generationen eine Lösung für die globale Erwärmung finden werden." noch ich habe diesbezüglich irgendwelche Bemerkungen gemacht. Ich erläutere trotzdem was ich verstand/meinte.
Ich verstand Karsten so, dass er bei einem Thema, dass ihn bewegt ("Kontrollgesellschaft") und das er in der jüngeren Generation leicht resigniert nicht ausreichend (oder eher gar nicht) diskutiert sieht, denn die sind eh nur "am scrollen statt am denken", sich plötzlich hoffnungsvoll wieder findet. Der Grund dafür war die Flugblattaktion.
Meine Bemerkung dazu ("es ist durchaus zulässig Hoffnung in die Jugend zu setzen") war vor dem Hintergrund der hinlänglich bekannten Aussage des guten Aristoteles "Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen". So oder so ähnlich hörte und hört man das von den Vätern ja nahezu jeder Generation.
Der geklammerte Teil meiner Bemerkung ( "... und auch notwendig") und der Rest hinsichtlich Hoffnungslosigkeit bezog sich darauf, dass Hoffnung einen wesentlichen Teil der psychischen Gesundheit des Menschen darstellt.
Und Hoffnung, Arne, Hoffnung ist vom Wesen her eine innerliche Geisteshaltung, die positiv in die Zukunft gerichtet ist, obwohl man eben gerade keine Sicherheit über den positiven Ausgang der Dinge hat oder vielleicht sogar bei genauem Betrachten einsehen muss, dass der Eintritt der einen oder andere Erwartungshaltung äußerst unwahrscheinlich ist.  Nietzsche schreibt sinngemäß, dass Hoffnung den Menschen deshalb gegeben ist, damit er trotz größtem Leid nicht aufhören will zu leben, sondern weitermacht. Und (typisch Nietzsche) sich weiterem Leid ausliefert. 
Hoffnung ist etwas, was die Menschen weitermachen lässt. Selbst in der dunkelsten Stunde. Hoffnungslosigkeit dagegen führt Menschen in die Resignation, in die Verzweiflung, in die Depression und letztlich in den Tod.
LG H. 
