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Zitat von qbz
L]
Ich bin kein Klimaforscher und habe mich damit auch nicht intensiv beschäftigt, sehe aber keine Gründe, weshalb ich nicht der Auffassung der Wissenschafter vertrauen soll.
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Es ist ja auch immer die Frage, welche Wissenschaftler zu Wort kommen. Beziehungsweise welche sich überhaupt zu so einem Thema politisch äußern. Dann kommt hinzu, dass wir es hier mit unglaublich abstrakten Fragestellungen zu tun haben. In meiner eigenen Disziplin (der VWL) gibt es auch Leute, die allen Ernstes glauben sie könnten auf Zehntelprozente ausrechnen, wie viel Wachstum diese oder jene Maßnahme kostet. Das sind Annäherungsversuche an die Realität. In der Naturwissenschaft gibt es natürlich sehr viel validere Ergebnisse, aber kaum was Zukunftsprognosen die von tausenden Variablen und exogenen Faktoren abhängen angeht.
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Zitat von schnodo
Es hilft auch nicht, Zweifler als "Klimaleugner" zu beschimpfen. Ich zähle vermutlich auch dazu, weil ich finde, dass die mediale Aufbereitung in vielen Fällen unredlich und manipulativ ist.
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Netter Artikel dazu:
https://www.salonkolumnisten.com/klimaleugner/
"Wenn nicht Geld mich zum „Klimaleugner“ werden lies, was dann? Einer der Gründe könnte sein, dass ich mit wachsender Berufserfahrung ein gewisses Misstrauen gegen meine eigene Branche, die Medien, entwickelte. Mitte der 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts begann ich als Volontär bei der „taz“ und bemerkte bald, dass es in Deutschland immer fünf vor zwölf ist. Stets stand ein Untergang bevor."
"Es gab jedoch einen wichtigen Unterschied. Die alten Weltuntergänge waren fester terminiert. [...] Klimapropheten legten sich nur selten so fest wie Al Gore, nach dessen Vorhersage das Eis des Nordpols mittlerweile komplett verschwunden sein müsste. Nach manchen Prognosen aus den 80er-Jahren sollten auch alle Inseln im Indischen Ozean und der Südsee längst versunken sein (stattdessen hat sich die Fläche der meisten Inseln durch Ablagerungen vergrößert). Klügere Warner ließen das Eintreffen ihrer Vorhersagen mehr im Vagen. Sie legten sich auf kein Datum fest oder nannten einen Termin, der so weit in der Zukunft liegt, dass sie und alle anderen bereits tot sein werden. Daher kann es in Sachen Klima nun schon über drei Jahrzehnte lang immer fünf vor zwölf sein. Es verfestigte sich das ungute Gefühl einer planetaren Bedrohung. "
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Zitat von Klugschnacker
Betrachten wir die letzten 100 Jahre, und wie wir uns in dieser Zeit auf der Erde aufgeführt haben, inklusive der Kriege und Naturzerstörung: Diese Zeitspanne müssten wir noch weitere 300 mal überleben, um das Jahr 32.018 n.Chr. zu erreichen. Das ist selbst für Optimisten eine kühne Vorstellung.
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In dieser Zeit hat die menschliche Bevölkerung um circa den Faktor 7 zugenommen.
Ich habe keine Ahnung, wie lange die menschliche Spezies, relativ und absolut existieren wird. Es ist mir auch weitgehend egal, weil ich nicht glaube, dass auch nur Irgendjemand vorhersagen kann, was in 20 Jahren auf der Welt ist.
Mich verwundert der selbst-kasteiende Ton bei diesen Umweltthemen aber immer. Es klingt für mich wie ein Ersatz für die christliche Religion: Man wirft sich irgendeiner abstrakten Autorität ("Natur", "Umwelt", "Planet") zu Füßen und murmelt darüber wie fürchterlich die eigene Spezies ist, natürlich besonders die ganzen ignoranten Mitmenschen, denen es an diesem "Bewusstsein" fehlt. Zufällig sind die größten Mahner auch meistens die größten "Sünder". Ausgerechnet in einem Triathlon-Forum, einer im
Durchschnitt besonders unökologischen Sportart, wird über das fehlende "Bewusstsein" philosophiert. Auch bei mir an der Uni ist ausgerechnet ein großer Teil der alternativen, umweltbewussten Szene sehr aktiv im Globetrotting und hat mit Anfang 20 einen ökologischen Fußabdruck, wie meine arme, unbewusste, provinzielle Oma in ihrem ganzen Leben nicht erreicht hat.
Es ist das gute Gewissen, ein schlechtes Gewissen zu haben.