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Zitat von qbz
Während die Folgen für die Ökosysteme global von den Wissenschaftlern eher abschätzbar sind, kann man nur spekulieren, wie unsere Gesellschaften mit den Folgen der viel zu schnellen Erwärmung umgehen. Die bisherigen Erfahrungen der Menschheit deuten leider darauf hin, dass die extremen Ressourcenkonflikte und Naturkatastrophen zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen werden, eventuell unter Einsatz von Massenvernichtunswaffen.
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DAS ist der GENAU DER PUNKT, der zum Problem für uns werden wird.
Wie ich gestern geschrieben habe, kam es während der Entwicklung der Menschheit immer wieder zu Klimaschwankungen, mit denen zahlreiche Hochkulturen nicht zurecht kamen und eingingen. Die Khmer in Kambodscha mussten z.B. ihre Tempel verlassen, weil auf einmal die Regenfälle ausblieben (nur ein Beispiel von vielen). Danach hat man nix mehr von ihnen gehört. Andere Zivilisationen gingen "auf Reisen" und zofften sich mit anderen Hochkulturen...
Selbst im Mittelalter war die sogenannte kleine Eiszeit nicht zuletzt maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass man lustig damit anfing, irgendwelche Leute zu foltern und abzufackeln, weil man schlicht einen Schuldigen dafür suchte, warum alles auf einmal so schlimm war und viel anders als in den Jahrzehnten / Jahrhunderten davor, wie man es gewohnt war.
Hochkulturen entwickelten sich seit jeher in sehr stabilen Klimaperioden. Sie gingen ein, wenn das Klima schwankte und die Wasserversorgung ausfiel. DAS IST FAKT.
Gut, man mag denken, dass wir heutzutage zivilisiert genug sind, keinen derartigen Schmarrn mehr zu machen wie oben angedeutet. Dann muss man aber sehen, wie wir stets neue Kriege anzetteln, obwohl wir ja so zivilisiert und fortgeschritten sind. Dann sieht man auch, dass z.B. einer wie Trump an die Spitze eines derart fortgeschrittenen (in technischer Hinsicht) Landes wie Amerika gewählt wird, obwohl wir so zivilisiert und schlau sind. In anderen mächtigen Ländern hocken Typen wie Putin dran ....... -->
Unsere dummen Charaktereigenschaften werden nie aussterben, egal wie zivilisiert und fortgeschritten wir in technischer Hinsicht sind.
Noch haben wir ein Klimaoptimum bzw. Kontinuum. Drum haben wir uns nach der kleinen Eiszeit im Mittelalter in den paar wenigen Jahrhunderten danach bis jetzt so prächtig entwickeln können (wie eben viele der Hochkulturen in den paar Jahrtausenden vor uns).
Kommt jetzt die Stabilität des Klimas ins Wanken und kommt es zu den Kippprozessen in den nächsten Jahrzehnten mit der Folge von an die 5°C Erwärmung, dann ist das in der Tat ein Zustand, der in der Erdgeschichte schon mehrmals da war, d.h. die Pole waren mehrfach eisfrei.
Wir werden aber in der Kürze der Zeit massivste Probleme haben uns "zivilisert" und ohne Tumult an eine derart schnelle und massivste Veränderung anzupassen. Die Kulturen vor uns hatten mit Schwankungen von um die 1°C (was hier und da dafür ausreichte, dass ganze Wüsten entstanden) zu tun. Jetzt könnten es 5°C werden.
5°C bedeuten eine komplette Umwälzung der Klimastruktur auf dem Planeten. Der Golfstrom könnte oder wird irgendwann ausfallen, weil die Pumpwirkung von warmem zu kaltem Wasser nicht mehr funktioniert. Dann herrscht hier in Europa auch komplett anderes Klima.
Viele Gegenden werden vom Wandel sicher auch erst mal profitieren (hier im Voralpenland hat es den Sommer über sehr viel geregnet, ich musste keinen Rasen gießen und der war im Herbst immer noch grün --> wie man weiß, war das anderswo in Deutschland auf einmal nicht mehr so)
, andere Gegenden werden unbewohnbar werden. Schaut nach Kalifornien. Das war / ist nur ein seichter Anfang. Die Brände dort werden häufiger werden.
--> Es dürfte zu 1000% sicher sein, dass zu den Klimaverlierern auch sehr viele Gegenden gehören werden, wo derzeit sehr, sehr viele Menschen leben.
Wir sind jetzt 7,5 Milliarden, viel mehr Menschen als je zuvor bei den letzten nennenswerten Klimaschwankungen. Zudem sind wir global stärkstens vernetzt. Was das betrifft, sollte klar sein, dass sich Unruhen und Krankheiten schnell und effizient ausbreiten können.
Aber klar, die Menschheit tickt halt so, dass sie sich z.B. eher Gedanken drüber macht, wie man in Zukunft 15 Milliarden Menschen ernähren kann, statt sich darüber Gedanken zu machen, den Bevölkerungsanstieg lieber einzudämmen. Sprich: Man macht sich eher Gedanken darüber, wie man mit den künftig immer schlechter werdenden Lebensbedingungen klar kommt, statt die Ursachen der immer schlechter werdenden Lebensbedingungen zu bekämpfen. So sind wir halt.
Aus den oben genannten Gründen glaube ich aber sowieso nicht, dass wir über die 10 Milliarden drüber kommen. Vorher passiert irgendetwas. Und das ist ganz nüchtern betrachtet auch gut so.
Die meisten Menschen leben leider zu sehr im Hier und Jetzt nach dem Motto "Nach mir die Sinftlut". Es fehlt schlicht der Weitblick und das Verständnis für die größeren Zusammenhänge. Diejenigen mit Weitblick werden in der Regel als Spinner abgetan. Viele "Spinner" haben daher den Nobelpreis erst posthum bekommen...
@sybenwurz: Schön geschrieben
