Zitat:
Zitat von Trimichi
Du bist also dafür, Patienten ihr Recht auf Krankheit im Namen "richtigen und rechten" Medizin abzusprechen?
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Was ist ein Recht auf Krankheit? Ich glaube nicht, daß es sowas wie Recht auf Krankheit, Recht auf Behinderung gibt, genauso wenig wie es ein Recht auf überfahren werden oder ausgeraubt werden oder vom Blitz erschlagen werden gibt.
Krankheit, Unglück, Behinderung sind nie ganz ausrottbare Begleiter des menschlichen Lebens. Die Bestrebung, die dadurch verursachten Leiden zu minimieren sind auch so alt die die Menschheit selbst. Ich bin voll bei Arne, wenn es darum geht, neue Methoden, die im Endeffekt Leiden verringern können, nicht grundsätzlich zu verdammen nur weil es ein Potential zum Unsinn oder Mißbrauch gibt. Bloß weil es Leute gibt, die sich als Cyborg fühlen, wenn sie sich Chips einpflanzen, sind weder Chochlear-Implantat noch andere elektronisch-neurologische Prothesen ein Problem, sondern eine großartige Chance für viele betroffene, und irrelevant für den Rest der Menschheit. Ebenso ist es großartig, wenn zumindest ein Teil von genetisch beeinflußten Krankheiten verhindert werden kann. Nur die Erwartungen müssen realistisch bleiben: es wird nie eine Heilung für alle Menschen und alle Krankheiten geben können. Die Diskussion erinnert an die Fragen der Trisomie-Tests u.ä.. Ich halte die Ängste, daß durch solche Möglichkeiten der gesellschaftliche Druck auf die verbliebenen Behinderten oder Kranken wächst, für unrealistisch, solange man sich obiges bewußt macht. Jedes dieser Methoden kann immer nur einen sehr kleinen Teilaspekt des menschlichen Leidens ansprechen.