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Alt 26.11.2018, 13:43   #107
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.435
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Wobei ich die Erbschaftssteuer für ungerecht halte, da das erwirtschaftete Kapital ja bereits besteuert worden ist und damit einer zweifachen oder über mehrere Generationen mehrfachen Steuerlast unterliegt.

Ich fände es viel gerechter, Kapitalertrag ab einer bestimmten Summe sehr sehr hoch zu besteuern. Damit das "von alleine Vermehren" von Kapital ab einer bestimmte Höhe aufhört bzw. nicht nur dem Eigner zu Gute kommt.

Darüber hinaus, fände ich es gut, wenn man die "armen" steuerlich entlastet und die "reichen" stärker in die Pflicht nimmt.
Ich kann Deinem Argument gegen die "Doppelbesteuerung" oder "Mehrfachbesteuerung" durchaus etwas abgewinnen.

Mich stört allerdings, dass Dieses Argument in der politischen Diskussion fast ausschließlich gegen eine Erbschafts- und/oder Vermögenssteuer verwendet wird. In anderen Lebensbereichen hingegen wird fröhlich doppelt besteuert - ohne, dass es irgendwen juckt.

Ein plakatives Beispiel (zugegebenermaßen aus Österreich, wird aber wohl in Deutschland ähnlich sein): Man tankt um sein sauer verdientes und versteuertes Geld (Steuer 1 = Einkommenssteuer) den Wagen voll und zahlt dann den Grundpreis mit Mineralölsteuer (Steuer 2) und Mehrwertsteuer (Steuer 3).

Außerdem stellt sich grundsätzlich die Frage, ob man Doppelbesteuerung aus Sicht des Kapitals oder aus Sicht des Menschen definiert.

Aus Sicht des Kapitals ist eine Erbschaftssteuer natürlich Doppelbesteuerung. Aus Sicht des Individuums aber nicht. Wenn ich von meinem Vater eine Million erben würde, habe ich dafür noch genau keine Steuer bezahlt (das hat nämlich mein Vater getan), wohingegen ich damit einen Vermögenszuwachs von einer Million habe.

Wenn ich mir den Vermögenszuwachs von einer Million selbst erarbeiten müsste, würde ich vermutlich ca. 2 Millionen verdienen müssen, damit mir dann eine Million tatsächlich übrig bleibt.

Wenn ich hart arbeite, nimmt sich der Staat die Hälfte. Wenn ich viel erbe, darf ich alles behalten. Das widerspricht meinem Gerechtigkeitsgefühl. Ich würde also tatsächlich für Vermögens- und Erbschaftssteuern plädieren, WENN im Gegenzug die Besteuerung von Arbeitseinkommen gesenkt wird.

Dass das derzeit politisch realistisch ist, bezweifelt selbst ein notorischer Optimist wie ich - aber man wird ja noch träumen dürfen
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