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Zitat von Trillerpfeife
@Schwarzfahrer: deine Position verstehe ich nicht so ganz. Oder andersrum, was wäre die Konsequenz daraus, wenn die Bevölkerung so wie du es dir vorstellst, ausführlich informiert worden wäre.
Was würde sich ändern, wenn die Kompromisse beim Migrationsvertrag länderspezifisch als Information zur Verfügung stehen würden. Würde die ausreichend informierte Bevölkerung zu ihren Abgeordneten gehen und diese umstimmen?
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Im Besten Fall würden anhand der allen transparenten Argumente und Fakten auch die Parteien ihre Positionen daran spiegeln (anstelle von Gefühlen und Ideologien), und ich hätte ein klares Bild, welche Partei meinen Interessen am nächsten liegt - das kann bei den nächsten Wahlen helfen. Alternativ kann man natürlich andere Werkzeuge der Demokratie (sei es Demonstrationen, Petitionen...) gezielt einsetzen. Und Umfragen in der Bevölkerung zu diesen Themen bekämen viel mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit, als wenn die Information spärlich und die Mediendarstellung einseitig ist.
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Und ...wie stellst du dir eine neutrale Information der Bevölkerung vor. Also als Postwurfsendung? Radio? Fernsehn? mit anschliessender Abfrage des Inhaltes?.
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Zitat von schnodo
... aus meiner Sicht besteht die Daseinsberechtigung der freien Presse darin, politisches Handeln kritisch zu hinterfragen und Alternativen darzustellen, um dem Bürger die Möglichkeit zu geben, sich möglichst unbeeinflusst eine Meinung zu bilden. Ich empfinde es ähnlich wie Schwarzfahrer, dass Journalisten sich heute mehr als Erzieher denn als neutrale Beobachter sehen und bedaure diesen Umstand.
In vielen Fällen wünsche ich mir auch mehr Distanz zwischen Presse und Politik. Das Misstrauen, welches Politik und Presse zur Zeit der Spiegel-Affäre füreinander empfanden, ist aus meiner Sicht gesund für die Demokratie und sollte der Normalzustand sein.
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Danke Schnodo, ich hätte länger gebraucht, um es so gut in Worte zu fassen.
Ich bin in einem Land aufgewachsen, wo man von Klein auf gelernt hat, daß man alles, was über die Medien kommt, mühsam selber filtern muß und die Wirklichkeit hinter der Darstellung suchen muß. Ich habe viele Jahre in diesem Land genossen, sowas nicht mehr (in dem Ausmaß) tun zu müssen. Die mediale Entwicklung der letzten Jahre weckt das ungute Gefühl, daß ständig jemand (fast jeder) manipulieren will (rechts wie links, bis auf wenige Ausnahmen), statt zu informieren - da sind die früh erworbenen Fähigkeiten zum filtern und suchen nach der Information hinter der Botschaft hilfreich, aber es ist anstrengend, und ich fürchte, immer weniger Menschen werden (schon aus Bequemlichkeit) dies tun, wenn es so bleibt.