Zitat:
Zitat von qbz
Rein interessehalber, für wen sprichst Du mit Deinem "Darauf können wir verzichten?"
|
Wir als Gesellschaft. Ich verstehe politische Diskurse immer auch als Diskurse den Menschen und damit die Gesellschaft betreffend. Oder bist du der Meinung wir benötigen Destruktion a la Schumpeter statt Konstruktion?
Zitat:
Zitat von qbz
Weshalb soll man einen Kandidaten für den Parteivorsitz der CDU in einem diesem gewidmeten Artikel nicht in seinem beruflichen Werdegang als Lobbyist darstellen dürfen
ohne politisch-inhaltliche Alternativen zu diskutieren?
|
Dein „darf nicht“ meint wohl mein „sollte besser nicht“ bzw „brauchen wir nicht“

Man darf und kann. Freilich. Ich mag das nicht und halte es für schlecht. Besser wäre das Gesagte (Lobyist...) darzustellen und gleichzeitig auch die Vorzüge und Kompetenzen des Kandidaten darzustellen. Dann wäre es hilfreich im Sinne der
Meinungsbildung. So ist es
Meinungsmache.
Übrigens: Nicht alles was in den Medien als Neoliberal verkauft wird ist das auch. Was wir überwiegend heute im liberalen Mainstream sehen ist vielmehr längst eine Abkehr vom Neoliberalismus - der spätestens seit den 70ern negativ belegt ist - wieder hin zum Ordoliberalismus.
Zitat:
Zitat von qbz
Dass er ein Vertreter der Finanzindustrie ist, lässt mich jetzt schon voraussagen, welche Vorschläge er für eine Rentenferorm und Krankenkassenversicherung durchsetzen will, nämlich eine, welche die Börsenkurse von Allianz und anderen Versicherer steil nach oben bringt, also den Ausbau eines privaten Rentensystems. Alternativen wären bekanntlich Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung und allgemeine Bürgerversicherung wie sie die Gewerkschaften fordern. Manchmal ist halt Vernunft "links geframed" und geht manchem "auf den Sack". Sorry. 
|
Ich stimme dir zu, dass F. Merz eine rückwärtsgewandte Sozialpolitik vertritt. Damit reiht er sich ein in die Reihe aller Politiker aus allen Parteien in allen Politikfeldern. Alle wollen irgendwas machen was konzeptionell aus der Vergangenheit kommt und nicht die Zukunft gestaltet. Die SPD möchte am liebsten zurück in die Hochzeit der Gewerkschaften. Die Linke in die Zeit von Willy Brand und die AfD am liebsten in die 50er. Und Teile davon am liebsten noch 5-10 Jahre weiter. Bestenfalls werden kosmetische Operationen (die Vorschläge die du bringst fallen in diese Kategorie) durchgeführt. Oder wie Precht das formuliert: Auf der Titanic werden die Liegestühle umdekoriert. Mit Vernunft hat das nix zu tun, nur mit dem hoffnungslosen Versuch den Status Quo wenigstens zu erhalten. Gerade die Linke und die Sozialdemokratie hätte jetzt wirklich echte Möglichkeiten. Sie bleiben aber von allen am weitesten unter ihren Möglichkeiten und geben das traurigste Bild aller ab. Die SPD ist eine einzige Katastrophe, die inhaltlich nur noch von Nahles selbst übertroffen wird. Und Wagenknecht - einer der intelligentesten Menschen in der Politik die wir haben - zerlegt gerade die Linke.
Zitat:
Zitat von qbz
Die Kandidatenkür gibt nun der CDU unbestreitbar neue mediale Aufmerksamkeit, deutlich mehr als bei einer geschlossenen Merkel Wahl, und die Möglichkeit, wieder mehr inhaltliche und personelle Breite zu zeigen.
|
Das mag schon sein, es interessiert außer denen die diese wertlosen und undemokratischen Prognosen im Wochenrythmus machen. Das hat alles keine größere Reichweite als zB der Schulz-Effekt. Schon gar nicht bis September 19.
Ebenfalls Sorry
