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Ich kann nachvollziehen, dass wenn man von einem anderen Mythos Langdistanz ausgeht, die gegenwärtige Windschattensituation schwer erträglich ist.
Für mich, der nicht seit den 80er Jahren dabei ist, ist der alte Mythos von Mann gegen Mann (oder Frau) allein aus eigener Kraft gegen die Elemente und sich selbst zumindest im Ironman und Challenge Zirkus nicht überzeugend.
Man startet in der Gruppe, profitiert extrem vom Wasserschatten des anderen, fährt auf dem Rad in Gruppen und profitiert regelkonform vom Windschatten des Vordermanns mit 12m Sicherheitsabstand und beim Laufen hilft es mental extrem, dass man nicht alleine unterwegs ist.
Dazu kommen häufige Verpflegungsstationen, Teams im Hintergrund und bei vielen Rennen kleine Laufrunden durch domestiziertes Gelände.
Triathlon müsste ganz anders aussehen, wenn das wirklich dieser Einzelkampf gegen sich und die Elemente sein sollte, von dem immer wieder gesprochen wird.
Ich bin froh, dass es die 12m Regel gibt, weil sie das Rennen viel spannender macht. Dadurch gibt es taktische Optionen. Sonst würde jeder nur die 180km nach seiner Wattzahl runterkurbeln.
Bei hoher Leistungsdichte bei den Agegroupern ist die einzige Lösung für die Radstrecke ein Rolling Start (oder ein Starterfeld, das so klein ist, dass sich nur noch Agegrouper auf Profi-Niveau qualifizieren können). Will man das auf Hawaii sehen? Es ist eine Abwägung zw. einer Weltmeisterschaft, bei der man seine Konkurrenten überholen kann und weiß, dass man vorne ist und einer Weltmeisterschaft, bei der die Winschattenregeln eingehalten werden.
Man könnte auch nach Altersgruppen versetzt starten lassen. Aber dann sind die spektakulären Bilder der kochenden Bucht beim Massenstart eben passe.
Viel wichtiger als die Diskussion ob 12 oder 20m fände ich einen guten Materialsupport auf der Radstrecke. Für Profis und Agegrouper.
Für mich als Zuschauer war es ein spannender Wettkampf.
Danke an Arne+Team für die tolle Hawaii Nacht!
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