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Zitat von BananeToWin
Klar geht das. Zumindest wenn man mit seiner Definition nicht allzu streng ist.
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Ja - natürlich geht das theoretisch. Ob man das freiwillig längerfristig durchhält ist ne andere Frage. Ist genau dasselbe wie mit dem auf dem Markt oder beim Bauern einkaufen - viele Leute machen das für ein oder ein paar Lebensmittel. Der eine kennt Fischer Pablo, der andere hat nen guten Rinderzüchter um die Ecke. Aber wer hält das realistisch schon in der Breite durch?
Ich will das auch gar nicht so sehr vertiefen, nur bei Frodenos Interview scheint mir einfach diese grundlegende Haltung bestimmter Bevölkerungsteile durch, die sich über ihr Essen vom Pöbel abgrenzen wollen.
In dem Interview wird praktisch jedes trendy Ernährungsklischee bedient. Vom Supermarkt wo vor allem Cola, Chips und Nudeln (oh Nudeln wie furchtbar) gekauft werden über regional, von den persönlichen Verkaufsstellen beim Bauern um die Ecke, über die "anderen Länder die viel weiter sind als die Deutschen", hippe Speisen wie "Poke" (sehr regional), selbst seine hochkünstliche Wettkampfernährung bekommt das Etikett "natürlich" verpasst. Natürlich fehlen auch "Superfoods" wie Avocado, Bananen und Quinoa nicht und der naturverbundene der isst "was ihm das Meer gibt".
Da steckt naturgemäß sehr viel Blödsinn drin. Lebende Tiere verkaufen hat wenig mit "Achtsamkeit" vor dem Tier zu tun und die Spanier sind wenig überraschend auch kein Volk von Vegetariern sondern verzehren 20 Kilo mehr Fleisch pro Kopf/Jahr als die Deutschen. Im Land mit mehr Adipösen als den USA (Australien) wird bestimmt nicht auf Wurst zum Frühstück verzichtet, weil es so ungesund ist. Die Franzosen machen das auch nicht, aber gegen den Fettgehalt einer franz. Trockenwurst oder Terrine kommt kaum eine Leberwurst an. Quinoa aus Spanien zu bekommen ist vermutlich auch nicht ganz einfach (Avocados und Bananen gibt es immerhin von der anderen Seite des Landes, wenn auch nicht wahnsinnig viele...).