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Alt 21.09.2018, 12:31   #1551
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife Beitrag anzeigen
Mir sind Menschen sympatisch die fliehen müssen. Hier ist sympatisch natürlich nicht der richtige Ausdruck. Sie haben mein Mitgefühl
Mitgefühl passt besser. Aber auch da tue ich mich schwer, dies undifferenziert zu sehen. Von der IS verfolgte Jesiden flohen genauso hierher, wie von der Irakischen Regierung verfolgte IS-Mitglieder. Flieht jemand, weil die Dürre seine landwirtschaftliche Lebensgrundlage zerstört hat, oder weil er mehr als den durchschhnittlichen Lebensstanndard vor Ort erreichen will? Da kann ich das Mitgefühl nicht allein am Zustand "fliehen müssen" festmachen.

Zitat:
Und nein ich muss und kann gar nicht für alle Menschen in Not kämpfen. Ich kann auch nicht jeden Tropfen Milch auf seine bioökologische und tierfreundliche Herkunft überprüfen.
Natürlich nicht, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Mir ging es darum, daß man nicht für eine (fur sich selbst betrachtet) "gute Sache" nur in Bezug auf bestimmte sympathische Menschengruppen eintreten sollte, und für andere nicht. Mir liegt z.B. viel an inklusiver Schulbildung, und kümmere mich wenig um mehr Organspenden, obwohl ich auch letzteres wichtig finde - man setzt Prioritäten. Aber ich kann nicht inklusive Schulbildung nur für mir sympathische Gruppen fordern (z.B. nur Down-Syndrom-Kindern), und es o.k. finden, daß andere Behinderte ausgeklammert werden (z.B. Rollifahrer - die können sich ja gut selbst wehren). Das ist dann keine Bekämpfung einer Diskriminierung, sondern "nur" selektives einsetzen für eine Menschengruppe, aber nicht für die "Idee" an sich. Auch legitim, sollte aber auch so ausgedrückt werden.

Zitat:
Ich frag dich mal ob du dieses "viele" auch in Zahlen ausdrücken kannst oder ob das nur dein gefühlter Eindruck ist.
Ich erstelle keine Statistik; der Eindruck entsteht u.a. aus den Berichten von Bekannten, die z.B. aktiv Integrations- und Sprachkurse halten, und einen Querschnitt der Migranten über die Jahre gesehen haben. Nach diesem Eindruck ist viele möglicherweise über 50 %. Aufjeden Fall haben für mich "Flüchtlinge" aus z.B. Nordafrika im seltensten Fall vergleichbare Fluchtgründe wie Menschen aus Syrien oder Afghanistan (wobei von dort auch nicht nur die direkt im Krieg bedrohten kommen).

Zitat:
Und dann bleibt noch der Spruch: „Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! ...Ich glaube das ist eine der Hauptängste: Die Angst das bisschen Wohlstand, ... zu verlieren. Und daran sind natürlich die Ausländer bzw. Flüchtlinge schuld.
Bei der überwiegend dürftigen Qualifikation der Zuwanderer der letzten Jahre haben höchstens Geringstqualifizierte einen Grund, Angst um ihren Job zu haben - dieses Problem spricht u.a. .Sahra Wagenknecht mir Ihrer Bewegung an. Ich glaube, die Ängste sind nicht so konkret selbstbezogen, sondern eher bezogen auf eine Bedrohung der "Gemeingüter" einer Gesellschaft, wie z.B. die Sozialsysteme: diese wurden von den Menschen hier erwirtschaftet, und können nicht beliebig auf unbegrenzte Anzahl neuer Mitbürger ausgedehnt werden (das Thema wurde übrigens bei der Wiedervereinigung ab 1990 auch viel diskutiert, und als großes Problem gesehen). Anderes Beispiel für Gemeingüter: die sog. "innere Sicherheit": wenn als Folge der Massenzuwanderung zu viele hinzukommen, die sich nicht an die Regeln halten (egal ob es 1 oder 2 oder 5 % sind, es sind alle zu viel), und in der Folge in manchen Städten die Polizei Frauen abraten muß, alleine joggen zu gehen, geht etwas verloren, was diese Land über Jahrzehnte aufgebaut hat: eine Gesellschaft, in der ein grundlegendes gegenseitiges Vertrauen der Menschen existiert. Auch wenn das nur lokal ein Problem ist, ist es für alle anderen, die günstiger wohnen, ebenso eine Bedrohung. Solche Ängste sind natürlich nicht so einfach in zwei Schlagworten zu formulieren, aber solche Sachen stehen wohl eher hinter dem Begrifff des "besorgten Bürgers". Und eines der besten Fördermethoden für die AfD ist die Unterdrückung der Diskussion über solche Themen aus Angst, damit "Ängste zu schüren und die AfD zu stärken".
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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