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Zitat von qbz
Vermutlich hatte der Hund damit eine höhere Überlebenschance?
Mich würde interessieren, ob Du wegen der phobischen Ängste mal ein bestimmtes Training versucht hast und mit welchen Ergebnissen?
Meine Hündin "leidet" ja bei bestimmten Geräuschen auch unter anhaltenden, phobischen, sichtbaren (an Ohren, Schwanz, Augen, Zittern) Angstattacken und flüchtet sofort in ein Versteck, wäre sie unangeleint, und kommt erst nach Stunden wieder vorsichtig raus. Gerade gestern liessen bei uns im Hof Arbeiter Bretter aufeinander fallen, als wir vormittags vorbei kamen, und sie riss sofort mit aller Kraft an der Leine Richtung Wohnungstür (bzw. wäre ohne Leine geflüchtet), um sich dann unter dem Küchentisch in der Ecke zu verstecken. Erst abends traute sie sich wieder raus, was eigentlich schon ein Fortschritt darstellt, dass sie dann "schon"  wieder vor die Tür in den benachbarten Garten mitkam. Aber weiter als ca. 500m von der Wohnung, Höhle entfernt sie sich nicht mehr und scheint mit dem Auslauf im Garten / auf dem Grundstück glücklich zu sein, da ja oft noch der Kumpel zuhause ist, der zum Glück etwas anders auf laute Geräusche reagiert und als Begleithund (Jogggen, ÖVPN, Lokal, Auto etc.) überall mitgeht.
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Es hat auf jeden Fall mit seiner Vergangenheit zu tun. Die Tierschützerin, die mehrmals im Jahr in Thessaloniki war, konnte seinen "Werdegang" verfolgen. Die Hunde durften mit Genehmigung der Stadt auf einem stillgelegten Tierparkgelände leben, das allerdings offen zugänglich war, versorgt von ehrenamtlichen Helfern. Anfangs war er noch völlig zutraulich, hat alle Menschen begrüßt, freute sich über alles und jeden. Zwischen zwei Besuchen der Tierschützerin muss etwas passiert sein, denn auf einmal war er total panisch, zog Runden um sie in Sicherheitsabstand, kam nicht mehr in die Nähe von Menschen und hatte auch eine Verletzung des linken Auges (da sieht er anscheinend nur noch wenig drauf). Er sollte dann so schnell wie möglich dort weg und kam zu mir auf Pflegestelle. Als ich ihn abgeholt hab, war ich schon ziemlich schockiert. Ich bin mit Hunden groß geworden (Rottweiler - und bin immer noch an einem Stück

) und hatte zu diesem Zeitpunkt ja schon zwei aus dem Tierschutz, von denen einer anfangs auch sehr verängstigt war, aber das war noch ne Spur schlimmer.
Er kam gar nicht aus seiner "Höhle" (Hundebox) raus, ich musste ihn in den Garten tragen, wo er dann zitternd stand, bei jedem Menschen hat er sich verkrochen, bei jedem Geräusch versucht zu flüchten... Es war viel Arbeit und hat jede Menge Nerven und Geduld gekostet, bis er mir und den Kindern vertraute, bis er nicht mehr beim Spazieren gehen versucht hat, weg zu kommen.
Begleitend dazu war ich mit ihm bei einer Tierheilpraktikerin/-Psychologin, ich denke schon, dass es etwas geholfen hat.
Nach wie vor ist er ängstlich, das wird sich wohl nie ganz legen, aber mittlerweile läuft er auch an fremden Menschen vorbei, ohne gleich durchdrehen zu wollen und benimmt sich in seiner "sicheren" gewohnten Umgebung, wie sich so ein Hundepubertier eben benimmt.
Erziehung beansprucht halt deutlich mehr Zeit, Grundkommandos klappen, alles andere wird auch noch irgendwie. Anfangs fand ich es schlimm, dass ich ihn nicht ableinen kann, die anderen beiden konnte ich immer frei laufen lassen und abrufen, aber mittlerweile hab ich mich damit arrangiert und im Garten kann er auch frei toben.
Hast du mit der Hündin schon Trainings versucht?