...nun sollte der gruseligste Part folgen...
Ich verabschiedete mich von meinem treuen Drahtesel, schlüpfte nun in die anderen Laufschuhe und das rötliche Cap, machte noch einen kleinen Stopp auf dem Dixi und trabte los.
WOW!!! Runde 1 flog ich quasi über die Laufstrecke. Ich nahm zwar brav jede Verpflegungsstation mit, nicht zuletzt da es mittlerweile doch die angekündigten knapp 30°C vermutlich erreicht hatte, war von dem ollen Salz eh recht durstig, und lief. Sammelte bei rund km 10 mein erstes Bändchen ein. Traf zwischendurch noch Judith … „Hey, wir kennen uns!!!“ rief es plötzlich von hinten. Cooooooool, klasse, dass wir uns wenigstens „im Vorbeilaufen“ noch kurz kennenlernen durften!!!
Und dann!???
Der gefühlte Total Breakdown. Meine Pace wurde immer langsamer. Bei km 13 machte ich den ersten Stopp bei meiner Besten Hälfte. Jammerte ein wenig, hoffte auf Mitleid. Aber nix. „Weitermachen, hilft ja nix!“
Hmmmmpf, okay, brav trabte ich wieder los. Versuchte unterwegs mein Glück mit Cola, Isoplörre, sogar Red Bull war dabei.
Bäääääääääh, wie scheußlich! … und gegen ruinierte Füße half das natürlich auch nicht, in Kombination noch weniger. Mein Magen drehte sich, ich konnte ihn verstehen. Auch mein nächster Versuch einen Hauch von Mitleid bei der Besten Hälfte zu erhaschen schlug fehl. Hätte sie gesagt: „Steig doch einfach aus“, hätte ich vermutlich angefangen zu heulen und keinen Schritt mehr gemacht. Ein paar km später der nächste Versuch bei einer Vereinsmitstreiterin, ich versuchte etwas zu jammern, stieß aber auch hier auf taube Ohren, sie feuerte mich einfach lautstark an, ich trabte weiter. Danke liebe A. und auch an Deine Beste Hälfte für jeden Support, den Ihr mir gestern gegeben habt.
Ich traf Duckstein, der mir zunächst hartnäckig einredete, dass ich gut aussah, als das ab Runde 3 oder so aber nicht mehr helfen wollte, tröstete er mich damit, dass die anderen auch zunehmen langsamer würden. Na immerhin. … und ich trabte brav wieder los … zur Abwechslung zum nächsten Dixi. Nein, nicht, dass ich es dringend gebraucht hätte, aber eine kurze Pause hatte ich mir irgendwie verdient … fand ich. Als ich dort aber so saß, merkte ich aber schnell, dass ich mich wieder auf den Weg machen sollte, ansonsten würde ich nämlich den Rest des Tages auf dem stillen Örtchen verbringen und nicht wieder hochommen. Frust. Ich trabte weiter. Freute mich mittlerweile über jeden Kilometer, den ich unter einer 7er Pace zurücklegen konnte, konnte aber trotz meines Tempos noch vereinzelte Mitstreiter überholen. Okay, die Quote der von mir Überholten zu den mich Überholdenden war mittlerweile grottig, aber irgendwann freut man sich halt über Kleinigkeiten.
„Hey, Du bist BunteSocke!“ rief es plötzlich von hinten! Cool, wieder jemand, der sich dann als „Spargelkoppel“ herausstellte! Spargelkoppel, auch Dir vielen Dank für`s Anfeuern!!!!!!
Die Kilometer zogen sich. Weitere Versuche mit Cola oder IsoPlörre irgendetwas zu retten schlugen hoffnungslos fehl.
Hütchen und Chmiel2015, Ihr habt Runde um Runde alles gegeben um mich in Gang zu halten, Hütchen, Du warst übrigens die einzige, die mir endlich etwas Mitleid gespendet hat
Auch an dieser Stelle noch einmal ein dickes
DANKESCHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖN an alle, die mich auf der Strecke unterstützt haben. Ja, es ging mir irgendwann echt grottig. Insbesondere meinen Füßen. Meine Verpflasterung und Sockenkombi konnte sicherlich noch Schlimmeres verhindern, trotzdem hatte ich bald erste Blasen. Meine Achillessehnen machten sich bemerkbar, aber erträglich. Was lustigerweise überhaupt nicht gemuckt hat, ist meine Plantarsehne

meine fehlenden Laufkilometer machten sich bemerkbar, sicherlich auch das nicht-vorhanden-sein längerer Läufe. Böse Zungen würden vielleicht auch behaupten, dass ich die ersten 6km etwas zu sportlich angegangen bin
However …nach gut 10:39 trabte ich endlich ins Ziel … und wurde brav mit
„You are an IRONMOOOOOOM!!!!!!!!!!!“ (ach nee, natürlich IRONMAN

empfangen), insbesondere Foxi kümmerte sich seeeeeh liebevoll und fürsorglich um mich. Vielen Dank dafür lieber Fuchs!!!!!!!!!!!!
Letztendlich!? Nein, ich bin nicht zufrieden. Die Temperaturen waren keine Entschuldigung, die hatten die anderen auch. Ich habe möglicherweise einmal mehr ein paar kleine Dummheiten begangen, vorbereitungstechnisch wäre an manchen Stellen gewiß auch noch Potentital gewesen, möglicherweise war es auch einfach nicht „mein Tag“. Vielleicht habe ich meine „Guten Tage“ in Damp einfach aufgebraucht
However, von Langdistanzen habe ich nun erstmal die Nase voll, aber ich bin mir sicher, dass sich für das nächste Jahr Alternativen finden werden. Eine schöne MD geht im Zweifelsfall immer!
… und dieses Jahr!? Mache ich erstmal NIX mehr!!! Ich glaube im Oktober ist wieder „Hyrox“ (ehemals „Curox“) in HH, das könnte noch eine Überlegung wert sein… und ansonsten … gilt es jetzt erstmal wieder ein „normales“ Leben zu führen. Im Haushalt zu retten, was noch zu retten ist, vielleicht sogar mal wieder sowas spießiges machen wie ein Buch lesen oder stricken
