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Alt 10.07.2018, 20:21   #67
svenio
Szenekenner
 
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Registriert seit: 31.03.2014
Ort: Ihsed
Beiträge: 188
Hier mein Bericht, grundsätzlich decken sich meine Eindrücke gut mit denen anderer hier.

Beim Schwimmen war die Orientierung auf dem Weg zurück zum Australian Exit wegen der aufgehenden Sonne unmöglich, konnte nix erkennen und habe mich nur nach den Füßen vor mir gerichtet. Offensichtlich hatten die Augen, die zu diesen Füßen gehörten, jedoch das gleiche Problem wie meine. Somit hatte ich beim Landgang schon 1630m auf der Uhr… Insgesamt 1:15h waren 5 Minuten schlechter als erhofft.

Am Anfang auf dem Rad waren wirklich viele Karis unterwegs und es wurde deutlich weniger gedraftet als die letzten zwei Jahre. Allerdings: auf einer Abfahrt hat eine Dame einige Positionen vor mir die blaue Karte gesehen, ich konnte nicht erkennen, wofür. Kurz darauf habe ich sie beim Überholen gefragt, was der Grund für die Strafe war, und sie antwortete, sie wisse es nicht und der Kari hätte nur sehr barsch gesagt, sie solle weiter fahren. Gegenwind war ein Thema und auf der zweiten Runde hat am Hühnerberg ein Bauer das Feld genau neben der Straße gemäht. Ein tolles Gefühl wenn man bergauf mit angehaltenem Atem durch eine Wolke aus Staub und Strohschnipseln radeln darf. Runter nach Frankfurt hatte ich dann noch einen Schreckmoment, als eine Frau mit ihrem Kind kurz vor mir plötzlich auf die Straße gelaufen ist. Ich habe voller Panik geschrien und sie ist zum Glück noch zurück gesprungen. Das war knapp. Ich wollte ungefähr 190 Watt treten und das ist es auch geworden, leider im Schnitt nur 31,5 km/h. War’s der Gegenwind, mehr Höhenmeter, ich weiss es nicht. Letztes Jahr waren es bei 178 Watt 33 km/h. Die Leistung war ok, die Zeit eher nicht.

Immerhin fühlte ich mich gut, der Wechsel mit Bikeracking hat reibungslos funktioniert und ich bin locker los gelaufen. Jedoch merkte ich schnell, ein kurzer Stopp am Dixi war angesagt, sonst wird es unentspannt. Mein Plan war ein Schnitt von 5:15 zu laufen, geworden ist es dann zunächst eine 5:00 mit Rückenwind. Auf der Sachsenhäuser Seite war dann gefühlt eher leichter Gegenwind und da pendelte es sich bei 5:10 ein. Prima. Im letzten Jahr bin ich schon früh auf der Laufstrecke gestorben und ich hatte mir konkret vorgenommen, auf jeder Runde zwei Gels zu nehmen. Das funktionierte, meine Support Crew hatte ein tolles Schild zur Motivation aufgehängt, ich war gut drauf, blieb aber weiter konzentriert, die Quälerei vom Vorjahr im Hinterkopf. Es ging gut bis km 30, dann hat der Magen gesagt, er will kein Gel mehr. Der Kopf hat dann entschieden, es muss auch mit „nur Cola und Iso“ gehen. 5 km später haben dann die Beine geantwortet, es geht nicht mit „nur Cola und Iso“. Daraufhin hat der Kopf entschieden, dann wird halt gegangen. Die Beine waren zufrieden, der Magen auch. Aber der Wille nicht. Es kann doch nicht sein, dass der ganze Tag kurz vor Schluss noch verhunzt wird. Wir haben uns dann alle geeinigt, dass wir über unseren Schatten springen wollen. Die Beine laufen noch bis zum nächsten Verpflegungsstand, der Magen nimmt noch ein Gel und der Kopf hält sich raus, der Wille hat das Sagen. So hat das dann noch bis zum Ziel funktioniert. Nicht mehr ganz so schnell aber mit 3:48h für den Marathon bin ich zufrieden und insgesamt 11:08h war die Zeit, die am Sonntag in mir drin war. Ich habe mir nix vorzuwerfen, es war ein geiler Tag und ein prima Wettkampf.

Die Helfer waren der Wahnsinn, wie lange die in der Sonne stehen und trotzdem mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus immer wieder Getränke, Gels und Schwämme reichen, man kann es nicht genug loben und sich dafür bedanken. Wirklich, großen Respekt dafür, ich hoffe, die Volunteers kriegen alle mit, wie dankbar wir Athleten sind und wie sehr wir sie feiern. Insgesamt eine super Veranstaltung im Herzen von Europa.
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