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Alt 10.06.2018, 18:00   #12973
maotzedong
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Benutzerbild von maotzedong
 
Registriert seit: 25.11.2011
Beiträge: 999
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Aber hat nicht das Christentum mit der Erbsünde, der Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies, der Sündenlehre und der ewigen Verdammnis (der Hölle) selbst den Menschen Ängste eingeredet, um sie dann mit ihrem Heilsversprechen besser zu beherrschen.
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Ja, das ist ein guter Punkt.

Meine Hypothese wäre, dass es weniger bedrohlich wirkt, wenn ein bewusster Agens (ein persönlicher Gott) das Unheil gesteuert und als gerechte Strafe vom Stapel lässt, als wenn es "einfach so" passiert. Willkür macht Angst.

Hier sollte man vielleicht auch differenzierter betrachten, wie die Anfangsphase des Christentums ausgesehen hat und wer dieses Christentum dargestellt hat ?

Wichtigste Quelle meines Wissens nach zur Urgemeinde ist das erste Kapitel der Apg und knappe Hinweise bei Paulus. Jerusalemer Gemeinde ist judenchristlich. Zu ihr gehören ausschließlich JüdInnen, die mit Glaube an Jesu Auferstehung auch Juden bleiben. Die meisten kommen aus Palästina, semitisch sprechend, einige aber auch aus der Diaspora (im Endeffekt griech. Sprechende „Hellenisten“).

Tragende Pfeiler der Religion in dieser Zeit sind a) Das Bekenntnis zum einen Gott und b) der Gehorsam gegenüber dem Gesetz (Sinaibund). Gehorsam bezieht sich hier auf den Kult und Lebensführung. Des Weiteren war meines Wissens Zentrum des frommen jüdischen Lebens das Gesetz, welches nicht als drückende, kaum erträgliche Last empfunden wird. Viele von den Geboten damals waren längst zur gewohnten, selbstverständlichen Sitte geworden. Es geht beim jüdischen Gesetzesgehorsam nicht um Formalia, sondern um die Haltung, die dahinter steht.

Es kommt nicht ausschließlich auf die Leistung der Menschen an. Gesinnung gehört auch zum Gehorsam. Gesetz ist nicht Antrieb zu äußerlicher Gesetzlichkeit. Motiv des Gehorsams ist „Furcht Gottes“, Liebe zu ihm, Anerkennung seiner Ehre. Indem der Mensch seine Lebenspraxis am Willen Gottes misst, wird er sich seiner Sündhaftigkeit bewusst und erfährt er zugleich, dass er auf die ihm zugesagt Vergebung angewiesen ist. Gehorsam führt zur Demut. Heißt, die Zeit war sehr von Gehorsam und Furcht geprägt.

Dass sich diese "Traditionsfurcht" dieser Zeit weiterhin hält, oder missbraucht wird ist leider schade.
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