Heute bin ich 2600 m geschwommen. Die nächsten beiden Tage wird es leider nichts mit Schwimmen.
Familiäre Pflichten könnten manchmal so angenehm sein wenn sie mich nicht vom Schwimmen abhalten würden.
Damit ich es nicht vergesse, möchte ich die Dinge dokumentieren, die mir heute an mir aufgefallen sind.
Zuerst einmal etwas Schönes. Auf einigen Bahnen habe ich zum ersten Mal verstanden, was manche Leute meinen, wenn sie beschreiben, dass ein Schwimmer "ruhiges Wasser" sucht, um sich daran festzuhalten. Ich habe tatsächlich gespürt, wie ich durch das Tasten der Hand während des Anstellens diese in einen Teil des Wassers verschob, der noch nicht bewegt war. Irgendwie ein irrsinniges Gefühl. Leider hielt es nicht lange. Aber lange genug, um es wahrzunehmen und plötzlich zu verstehen, wovon diese Menschen da schwätzen.
Die zweite Erkenntnis war nicht ganz so schön aber vermutlich trotzdem hilfreich. Dadurch, dass ich den Weg der Hand und des Unterarmes so genau spüren konnte, habe ich auch gemerkt als dieser konstante leichte Druck abbrach. Das geschah auf meiner schwachen Seite, wo ich unwillkürlich einen "Sprung" im Zug erzeugt habe. Dieser unbewusste Sprung ist wohl durch langes Schwimmen mit "dropped elbow" und dem Versuch, meine Schulter zu schonen entstanden.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich den Tag erlebe, wo ich meine Bewegung so deutlich spüren kann. Wen ich in der Lage bin, das zu fühlen, dann kann ich es auch ändern. Eigentlich eine tolle Sache.
Insgesamt ist die Verbesserung des Armzugs eine große Herausforderung. Man (also eigentlich ich) unterschätzt, wie schwierig es ist, den Arm so zu führen, dass man den Wasserdruck spürt aber dennoch keine Kraft aufwendet bevor der Arm in die Diagonalphase übergeht und dann den Zug so weiterführt, dass Druck und Armgeschwindigkeit erhöht werden, ohne dass der Arm die Traktion verliert und "durchrutscht".
Ich bin froh, dass ich mir die zweite Auflage von Swim Speed Secrets gekauft habe. Ohne hätte ich vermutlich noch einige Zeit auf diese Erweiterung meines Zugriff auf sensorische Informationen warten müssen.
