Zitat:
Zitat von Trimichi
Reden wir Deutsch: du bist schwul und findest das toll. Ich bin nicht schwul und happy. Dich stört, dass die Heteros in der Überzahl sind und Schwulsein nicht als der Normalfall betrachtet wird. Dass das so ist, daran ist nicht die Kirche schuld, sondern du selbst (zumal wenn man berücksichtigt, was du hier eintippst). Such dir eine Frau. Dann klappt das auch mit dem Kinder kriegen. So einfach ist die Welt, Diskussion überflüssig.
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Genau, Diskussion überflüssig!
Und so war das vor einigen Jahren tatsächlich. Sobald man behaupten konnte, jemand sei homosexuell, hatte diese Person nichts mehr zu melden. Diskussion überflüssig. Person erledigt.
Deswegen hat sich auch bis vor kurzem kein Heterosexueller getraut, sich in diese Debatte einzubringen, denn allzu leicht geriet man selber in Verdacht. Danach gab es eine Zeit, in der man vorsichtig begann mit:
"Ich bin zwar nicht homosexuell, aber...". Heute sagen die Leute einfach, was sie denken, ohne erst eine öffentliche Beichte abzulegen. Es zählt allein das Argument. Bis dahin war es ein langer Weg.
Heutzutage in einer Debatte zu blöken:
"Eh! Biss' Du etwa schwul oder was?" ist ein Ausdruck von Proletentum. Solche Phrasen werden nur noch benutzt bei peinlichen "Ghetto-Rappern", die sich einer männlich-proletenhaften Ausdrucksweise bedienen, sich aber dessen bewusst sind. Ähnliche Sprüche sind:
"Eh! Isch fick' Deine Mutta!" Es ist Unterschichten-Sprache.
Du möchtest gerne die Privatangelegenheiten eines Diskutanten dazu benutzen, um seine Argumente zu diskreditieren, weil Dir eigene Argumente fehlen. Früher wäre Dir das gelungen. Heute durchschaut jeder das Manöver.
Was ein Diskutant von sich selbst preisgeben möchte, ist seine Sache. Es steht Dir nicht zu, dies eigenmächtig heraus zu plärren.