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Zitat von Jog2
Jörg, nein, mit einem Glauben an Gott schafft man sich keine eigene, neue Religion.
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Einverstanden. Es klingt ein wenig wie Definitionssache, aber wenn der Punkt für Dich wichtig ist, nehme ich es erstmal so hin. Wikipedia schreibt: "Religion (...) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte transzendente (überirdische, übernatürliche, übersinnliche) Kräfte ist, sowie häufig auch an heilige Objekte." Dein Glaube an eine übergeordnete, transzendente Macht scheint in diese Definition zu fallen. Sei's drum.
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Zitat von Jog2
Das unterstellst Du ja implizit. Glaube-->Religion-->Unheil für die Welt.
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Ich bin der Auffassung, dass großes Unheil dort besonders leicht geschieht, wo Leute ihre Überzeugungen nicht begründen müssen, und wo es kein sachliches Korrektiv gibt, welches in der Lage wäre, absurde Vorstellungen wieder einzufangen.
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Zitat von Jog2
was war vor dem Urknall. Darauf gibt es keine Antwort.
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Das ist ein typisches Argument der Apologetik. Es ist eine Immunisierungsstrategie, die auf einem
Verschieben ins Unendliche basiert. Wenn ich Dir klipp und klar sagen könnte, was vor dem Urknall war, dann würdest Du sofort fragen: "Und was war
davor?". Ich bezweifle, dass es irgendeinen Gläubigen tatsächlich interessiert, was vor dem Urknall war. Wozu soll das nützlich sein? Nützlich ist hingegen das Aufschieben der Erkenntnis, dass der Himmel leer ist.
Ok, die Wissenschaft weiß nicht, was vor dem Urknall war. Damit begründest Du Deine Skepsis gegenüber der Wissenschaft. Aber Du (oder sonst ein Gläubiger) weiß es ebenfalls nicht, aber wo bleibt hier Deine Skepsis?
Keine Religion und kein Einzelglaube hat doch vom Urknall irgendeine Ahnung. Sorry wenn ich das so unverblümt behaupte. Ich nehme es zurück sobald meine These widerlegt wird.
Wenn wir überhaupt je etwas erfahren werden, dann durch die Wissenschaft.
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Zitat von Jog2
Und für ein paar anderen, die ähnliche Auffassungen vertreten.
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Einverstanden, jeder hat das Recht, Auffassungen zu vertreten. Aber wie lautet die Begründung für diese Auffassung? Mit welcher Methode wurde die Auffassung gewonnen?
Ist Dir bewusst, welche intellektuellen Schwergewichte hier im Ring stehen? Einstein ist nur einer davon. Seit Jahrzehnten mühen sich die klügsten Köpfe der Welt (mit Erfolg!) an diesen Problemen ab, und es ist deswegen so mühsam, weil jeder kleine Schritt sorgfältig bewiesen werden muss. Hunderte Milliarden Dollar wurden in Teleskope, Satelliten, Raumstationen und Teilchenbeschleuniger gesteckt, um hinter das Geheimnis unseres Universums zu kommen.
Und Du nennst also ein "paar andere", die "ähnliche Auffassungen vertreten".
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Zitat von Jog2
Mir geht es nur um Deine Logik.
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Mag sein, dass meine Logik nicht funktioniert, aber wo bleibt
Deine Logik?
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Zitat von Jog2
Deine Argumentation hat überwiegend mit der Bibel zu tun, mit der Kirche und mit Religion.
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Das stimmt, aber das liegt einfach daran, dass Bibel und Kirche auf der Bühne erschienen sind und dadurch relevant wurden. Den stillen persönlichen Glauben will ich überhaupt nicht kritisieren, es sei denn, man wird mit der Nase draufgestoßen. Oma Schmittchen ihren Marienglauben will ich nicht ausreden. Wozu auch?
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Ich verstehe Deine Ansichten nun besser, nachdem Du sie klargestellt und beschrieben hast. Besten Dank dafür.
