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Alt 30.03.2018, 12:12   #10914
qbz
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Beiträge: 12.596
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Was mir dabei durch den Kopf geht: Wie wenig man diesen kritischen Anmerkungen entgegenzusetzen hat...

Ich genoss 13 Jahre Religionsunterricht und darf anmerken, dass ich in jedem dieser Jahre eine Eins in Reli hatte. Dennoch würde es mir schwer fallen, Jörns Argumenten etwas zu entgegnen.

Um es deutlicher zu fassen: Was habe ich in den 13 Jahren gelernt über die historischen Fakten, die die Grundlage des Christentums bilden? Wenn es beispielsweise heißt, Jesus habe 12 Jünger gehabt und sei am Kreuz gestorben: Welches Wissen habe ich im Reliunterricht erworben, das diese Fakten sichert und sie in den Rang von Tatsachen hebt?

Denn vor allen Interpretationen und theologischen Deutungen ist ja zunächst das Faktum zu sichern, dass sich die Jesus-Geschichte überhaupt ereignet hat. Glauben setzt Glaubwürdigkeit voraus. Was wissen wir über die Fakten, welche die ganze Geschichte glaubwürdig machen könnten – oder eben nicht?
......
Die Art und Weise wie Jörn historische Gegebenheiten darstellt, wird mir etwas zu stark bestimmt durch seine Interpretationen.

So ist es für alle Hebräisch Sprechenden wohl überhaupt keine Überraschung, dass die Ursprünge der Passah-Feier daran erinnern, dass die Juden in Ägypten vom Kindermord Gottes verschont blieben, wie Wikipedia schön erläutert:

"Das hebräische Wort פסח pessach ist abgeleitet von einem Verbalstamm mit der Bedeutung „auf-/gegen-/zurückstoßen“ oder „abprallen“.[2] Es bezeichnet in Ex 12,13 EU das „Vorübergehen“, „Auslassen“ oder „Überspringen“ jüdischer Häuser während JHWHs Strafgericht an den ägyptischen männlichen Erstgeborenen in der Nacht des Auszugs. Die Hebräer seien dabei verschont geblieben, weil sie ihre Türen mit einem Schutzzeichen markiert hätten.
Die im Deutschen von Nichtjuden oder Christen gebräuchlichsten Namensformen sind Passah (Lutherbibel, evangelische Liturgie), Pas’cha (Loccumer Richtlinien) oder Pascha (Einheitsübersetzung, katholische Liturgie). Mit Wortableitungen vom aramäischen „Pas-cha“ bezeichnen die meisten europäischen Sprachen auch das christliche Osterfest (siehe dort). Dies erinnert an die Wurzeln des Osterfests im jüdischen Pessachfest."


Ich glaube, es gibt vermutlich fast keine die Jahrhunderte überdauernden Gedenkfeiern, die nicht die wirklichen Ereignisse verfälschen zugunsten einer kulturgeschichtlich-passenden Legende, an die das Volk glauben soll (siehe z.B. die Feiern zum Nationalfeiertag der Schweiz und 1. August, Wilhelm Tell usf.). Weshalb gewinnen aber die Legenden mehr Einfluss in den Köpfen der Menschen als die wahren Ereignisse? Das ist eine Frage, die mich sehr stark interessiert, fast mehr als das, was wirklich passierte.

Wie hält man 13 Jahre Reliunterricht aus?

Natürlich wurde in der Grundschule, wo ich 3 Jahre Reliunterricht hatte bis zur Kommunion, incl. Ministrant, keine Literatur erwähnt, welche sich damit beschäftigt, die biblischen Texte mit den wahren Geschichtsereignissen zu vergleichen. Ich las in der Freizeit ein populärwissenschaftliches Buch dazu. Ich wünschte mir, heute wäre es anders.

Geändert von qbz (30.03.2018 um 12:56 Uhr).
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