Zitat:
Zitat von Klugschnacker
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Und was geschieht mit den bisherigen Mitarbeitern der Kommunen, werden die dann weiterhin mehr verdienen als den Mindestlohn? Denn über billigere Arbeitskräfte verfügen die Kommunen dann ja im Überfluss.
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Ich kenne die Situation in Freiburg nicht. In Berlin und zahlreichen anderen Städten hat man vor ca. 10-20 Jahren Stellen im Arbeiterbereich der Behörden massiv gestrichen. In Berlin betraf das z.B. die Reinigungsmitarbeiterinnen, Haushandwerker, Hausmeister, Mitarbeiter für die Pflege von Grünflächen, Köchinnen in Kita´s usf. . Man entfernte den "Arbeitersektor" aus der Behörde und vergibt stattdessen Aufträge an Firmen, welche Hartz IVer auf 1-Euro Basis oder Mindestlöhner beschäftigen (ein gemeinnütziger Zweck ist ja gegeben), und welche die Aufgaben mit geringerer Qualität wie davor ausführen. Ich kritisierte damals diese Entwicklung vehement in- und extern.
Unsere städtische Familienberatung, das Standesamt, die städtische Kita, Schulen etc. z.B. hatten einen zugehörigen Hausmeister und eine Reinigungskraft und konnten bei Bedarf die behördlichen Haushandwerker für kleine Reparaturen anfordern. Diese arbeiteten mit einer sozialen Einbindung (persönliche Kontakte zu den jeweiligen Teams) als Festangestellte , was für die Arbeitszufriedenheit viel bedeutet. Ersetzt wurden diese Mitarbeiter durch prekär ständig wechselnde Beschäftigte von ständig wechselnden Billig-Firmen, ohne jede soziale Einbindung. Meine Forderung ist, dass man für unbefristete öffentliche Pflichtaufgaben (wieder) feste, unbefristete Arbeitsstellen schafft und nach Tarifvertrag bezahlt.