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Zitat von Schwarzfahrer
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Jede Menge: gleiche Sprache, vergleichbare Schulbildung, ähnliche Sozialisierung in einem Land nach dem ersten Weltkrieg, mit ähnlichen Alltagssorgen, befolgten möglicherweise brav die Kehrwoche, aßen ähnlichen Sonntagsbraten, vielleicht hörten beide gerne Mozart (oder auch nicht), trugen Kleider und Frisur nach ähnlicher Mode, nahmen am örtlichen Brauchtum teil, u.v.m. Und natürlich gibt es trotzdem riesige Unterschiede im Persönlichen - die sind aber für mich primär nicht kultureller Art, sondern haben mit selbständigem Denken, Mut, Wertepriorisierung zu tun. Diese Erkenntnis ist sicher schmerzhaft, aber leider wahr.
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Dass Du die fundamentalen (vollkommen divergierende) Werteeinstellungen der beiden geschilderten Menschen zum Leben, zur Demokratie und zu den Menschenrechten aus dem Begriff der "kulturellen Identität" herausnimmst und einfach als persönliche Unterschiede klassifizierst, erstaunt mich, und das zugunsten der Musik, des Kleidung, des Sonntagsbraten und der örtlichen Feste. Darf ich daran bei Gelegenheit wieder erinnern, z.B. wenn es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht.
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Zitat von Schwarzfahrer
Ich will hier übrigens kein Patriotismus ausleben; ich möchte nur als Zuwanderer zu dieser Kultur dazugehören können, d.h. ich eigne mir möglichst viel davon an und passe mich an. Sonst käme ich mir unverschämt vor, zu verlangen, hier leben zu dürfen als Fremder. Und diese Erwartung habe ich an andere, die auch hier leben wollen. Man wird nicht durch die Vorfahren Deutsch, sondern durch die Bereitschaft, diese Kultur anzunehmen und zu Eigen zu machen so weit wie nur möglich.
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Ich würde diese Erwartung als Assimilation und nicht als Integration bezeichnen. Ich meine, die Bürger eines Landes können auch durch die Migranten neue Sachen kultureller Art kennen lernen.