Jesses, schon wieder n Tag rum...
Und heute ein freier.
Den hab ich genutzt, um gleich mal wieder ne Runde übern Acker zu rennen. Nüchtern, ohne Frühstück, aber dafür mit Sonnenschein, der sich gerade eben durch die Nebelbänke gekämpft hatte. War dementsprechend zu warm angezogen, aber es gibt Schlimmeres und ich konnte mich die ganze Zeit und mit jedem Schritt freuen, kein Kind mit zu vielen Gängen am Fahrrad antreiben zu müssen.
Nachdem ich den Bäcker um einige rustikale Semmeln erleichtert hatte, um meinen Überhang an Bio-Käse loszuwerden (schmeckt nedd mit bleichen Brötchen...), gabs erstmal fettes Frühstück, bevors mit Rückenwind und aufm Bike mal wieder nach Straubing ging.
Brauchte ne Büchse Lack, um das Tauschfahrrad für Postmarie aufzuhübschen. Weil mir der Gegenwind aufm Rückweg eh aufn Keks ging, bin ich aufm Deich von nem Parallelfluss der Donau entlanggeradelt und hab ne superklasse, romantische, halbverfallene und hübsche Anglerhütte dabei entdeckt, die mir nie aufgefallen ist, weil ich immer aufm Weg nebem Deich und nie obendrauf im kniehohen Gras gefahren bin.
Gab also nen Grund, gleich mal das mitgeschleppte Vesper im idyllischen Ambiente zu verspeisen.
Da die Farbbüchsen n Griff ins Klo waren (Klarlack hatte ich noch und der Farblack entpuppte sich als Lasur, die nur mit ner silbernen Grundierung was bringt), nahm ich direkt und unverzagt den ersten Teil meines geplanten Umzugs in Angriff.
Somit spame ich euch gerade zum ersten Mal im Blog und auch anderswo ausm neuen Rechenzentrum zu.
Neben mir ballert der Holzofen, dass mir auch beim Nixtun schon die Schweissperlen auf der Stirn stehen, und fragt nedd, wie das war, als ich den Schreibtisch und das ganze Computergeraffel rübergeschleppt hab.
Bin drauf und dran, das Fenster aufzureissen, und noch n Nachteil hat die Angelegenheit: gemütlich vorm Rechner n Bierchen schlürfen iss nimmer drin. Wenn das 5 Minuten steht, isses warm und ganz so schnell bin ich dann doch nedd beim Reinschütten.
Dafür merk ich jetzt sehr genau, wann es an der Zeit ist, nen frischen Buchenscheit im Ofen zu versenken.
Zur Abkühlung könnts passieren, dass ich mich gleich noma aufs Rad schwinge, um im "Nachbarort" (naja, der iss auch gut 10km weg, aber so isses halt hier draussen) meine Nennung fürs Hausfrauen- und Kinderrennen in anderthalb Wochen in nem Briefkasten zu versenken. Bei dem Event hab ich letztes Jahr den undankbaren 4. Platz (zu dude´s Glück oder wessen auch immer gibbet beim Endurofahren keine Altersklassen;- dafür lohnt sich Erfahrung und man kann auch mit 60 noch oder gerade erst recht den grünen Hüpfern um die Ohren blastern) kassiert, nachdem die ersten drei weitgehend von Leuten belegt waren, die ich im Rennen nie gesehen hab.
Da kommt immer n schaler Geschmack auf, wenn die betreffenden Leute für den veranstaltenden Verein starten und das Rundenzählen mittels Knipszange von den Kumpels erfolgt, aber meinem zarten Veto in nem Forum folgend hat sich die Mannschaft das komplette Rennvideo und die ganzen Zählstellendurchfahrten nochmal angeguckt und zweifelsfrei festgestellt, dass ich mich wohl geirrt haben muss und die betreffenden Herrschaften auf zwei und vier (!)(auch das noch!) (diese Quads sind ähnliche rote Tücher wie NordicWalker...) Rädern mich regelgerecht überholt haben müssen.
Wird dann wohl so sein, und wenn ich mich nicht dran erinnern kann, liegt das entweder an meinem biblischen Alter und dass ich geistig doch nimmer ganz so rege bin, wie ich mir immer einbilde, oder vielleicht auch daran, dass ne 4,8km-Rundstrecke, die in ne Kiesgruppe mit vielleicht 500x800m gefaltet wird, die ein oder andere Ecke bietet, wo man im Eifer des Gefechts unbeobachtet abkürzen kann, weil die Trassenbänder, mit denen die Strecke abgesteckt ist, nach zwo Runden eh mehr oder weniger abrasiert sind. Bin eh schon seit Jahren der Meinung, dass jemand, der sich das Flatterband nachm "Erweitern" der Strecke meterweise ins Hinterrad aufgewickelt hat, direkt disqualifiziert gehört.
Was im Triathlon die Lutscher sind, sind beim Endurofahren diese Ultraknallharten, die einem, der gerade mal zu Boden gegangen ist, noch übers Motorrad fahren, weil sie statt dem 198.Platz den 197. wittern, wenns geradeaus geht, von hinten pöbeln, wenn man sie nicht vorbeilässt, denn wenn man sie vorbeilässt, stehen sie in der nächsten Ecke wieder im Weg rum. Geradeaus sind halt alle schnell;- sobalds bergauf geht oder irgendwo rum, iss ihnen ihre ganze ready-to-race-Leistung in den semiprofessionellen Mörderkisten, mit denen sie im Fahrerlager so toll die Grasnarbe und noch aufm Hinterrad umpflügen können, im Weg. Dummbatze gibts halt überall und überall nehmense einem den Spass an der Sache.
Daher werde ich dieses Mal, wenn wieder keiner überholt, nen gepflegten Ausflug an die Racebar machen und mir dort n kühles Bierchen angedeihen lassen.
Und wenn jemand überholt, sowieso...
