Servus Arne!
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
|
Ja, da ist was faul

Schau: Selbstverständlich, kann man den Gödelschen Unvollständigkeitssatz nicht auf "die Gotteshypothese" anwenden. Selbstverständlich kann man sich nicht auf den Gödelschen Unvollständigkeitssatz berufen, wenn man auf Widersprüche in einem System stößt. Die Behauptungen in der Bibel werden nicht wahrer, nur weil man erkannt hat, dass logische Systeme einer hinreichenden Komplexität nicht vollständig und zugleich widerspruchsfrei sein können. Das ist nicht die Bedeutung des Unvollständigkeitssatzes. Der GUS zeigt schlicht die prinzipiellen Grenzen von Formalisierungen.
Das ist aber kein Problem. Die Mathematik und alle darauf aufbauenden Wissenschaften leben sehr gut damit. Es ist einfach kein praktisches Problem bisher. Alles gut. Das macht die Naturwissenschaften nicht schlechter und die Bibel nicht besser.
Sortieren wir mal ... wie sind wir überhaupt zu diesem Punkt gekommen?
In diesem Thread wird oft gefragt "Ist dieser oder jener Satz wahr, der in der Bibel steht." Praktisch in allen Fällen ist das Ergebnis dieser Prüfung nach logischen Kriterien "Nein, die Sätze sind nicht wahr." Mich überrascht das überhaupt nicht, aus folgendem Grund:
Der Ausgang von Wahrheitsprüfungen hängt grob gesagt von der zugrundegelegten "Wirklichkeit" ab. Das habe ich erläutert (auch wie es zu Wirklichkeit und Bewusstsein kommt und was die Geisteswissenschaft dazu sagt) und auf verschiedene Axiome - also nicht zu beweisende und abzuleitende Grundannahmen - hingewiesen. Auf deine Bemerkung hin, bzgl. Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit habe ich als Beispiel bei dem das nicht so ist die Mathematik angeführt (konkret ZFC) und auf Gödel hingewiesen. Ich tat das insgesamt, weil ich wahrgenommen habe, dass hier Begründungen für Aussagen gefordert werden.
Am Ende halte ich für Entscheidend, dass Religionen über eine andere "Wirklichkeitsdefinition" sprechen als das Naturwissenschaften tun. Um Diskussionen genau über diesen Punkt aus dem Weg zu gehen - die führen ja ganz offensichtlich seit Jahrhunderten zu nichts, schlage ich vor sich mit den Auswirkungen der Religionen auf Menschen bzw. den Auswirkungen der religiös motivierten Handlungen bzw. deren Vertretern auf Menschen auseinender zu setzen. Ich schalge weiterhin vor, dass genau vor dem Hintergrund zu tun, den du vorgeschlagen hast: Jeder kann glauben was er will, solange keine Rechtsgüter anderer dadurch verletzt werden.
LG H.
