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Alt 24.01.2018, 15:47   #10588
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.697
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
1. Glauben ohne zu hinterfragen. ...
Wie ich wirklich tief gläubige Menschen erlebt habe, ist ein wesentliches Merkmal der Religiosität, gewisse Dinge nicht zu hinterfragen, sondern es positiv Wahrzunehmen, daß eine "Autorität" die Antworten vorgegeben hat, die man ohne zu Hinterfragen glaubt. Ich als "Ungläubiger" wurde sogar verwundert gefragt, wie ich ruhig schlafen kann, wenn ich keine sichere Antwort auf manche Fragen habe (z.B. wie entstand die Welt, was wird nach dem Tod...).
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Du schreibst vorsichtigerweise, dies gelte nur, wenn man die Religion friedlich und nicht zum Schaden anderer ausübt. Aber diese Einschränkung hinterfragt doch.
Gemeint war, daß meine Einschränkung die Auswahl des jungen Mannes einschränken soll bezüglich der Ausübungsform der jeweiligen Religion: er soll, egal welche Religion er wählt, meine Kriterien als übergeordnet sehen. Fast alle Religionen, besonders die Monotheistischen, sind in Ihren Kernthesen absolutistisch, feindlich gegen andere. Tatsächlich leben aber die meisten gläubigen Menschen dieser Religionen ihr Leben pragmatisch nach Regeln, die das Zusammenleben auch mit Andersgläubigen erleichtern.

Zitat:
2. Alle großen Religionen werden durch ihre offiziellen Vertreter geformt. Nicht zu hinterfragen bedeutet, diese (angeblichen ) Autoritäten nicht zu hinterfragen. Die meisten Lehren des Katholizismus stehen überhaupt nicht in der Bibel, sondern wurden von Autoritäten festgelegt. Nicht zu hinterfragen bedeutet, sich irgendwelchen Leuten zu unterwerfen, die auch nicht schlauer sind als alle anderen. Ich halte das für keinen guten Rat.
Die Religionen werden durch die gelebte Form in der Masse geformt, oft abweichend von den Dogmen, die in der Praxis aufgeweicht werden. Es ist die Realität, was Du Keko vorwirfst: jeder sucht sich bestimmte Aspekte aus, ohne dadurch aus der Gemeinschaft fallen zu müssen. Ketzer werden in Europa schon lange nicht mehr verbrannt.

Zitat:
3. Du schreibst, wenn jemand unsicher ist, dann gibt ihm die Religion vielleicht Sicherheit. Was rätst Du jemandem, der nicht Lesen und Schreiben kann[/i]
Die Entscheidung hat nichts mit Lesen können zu tun. Es geht erst mal darum, ob ich mir zutraue, meinen Weg im Leben nach der Grundregel: "tue keinem, was Du nicht selber angetan haben magst", sowie rationalen Entscheidungen weitestgehend selbstverantwortlich zu gehen, oder ob ich mich lieber an einer Autorität/einer Gruppe orientieren mag (letzeres ist verständlich, da man ein Teil der Verantwortung abgeben kann).

Zitat:
Woher kommt das Leid? Warum nützen meine Gebete nichts? Wozu gibt es das Leben? All diese Fragen kann Religion nicht beantworten.
Ich kenne aber viele Eltern behinderter schwerkranker Kinder, die genau diese Antworten im Glauben finden (für mich völlig unverständlich und sicher runerreichbar, aber es ist so). "Gott prüft mich damit, er stellt mich auf die Probe und zeigt mir seine Liebe, etc." Darüber kann man nicht diskutieren, höchstens beneiden, wenn diese Leute damit zufriedener leben, als manch anderer, der hinterfragt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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