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Zitat von FlyLive
Würde es Dir genügen, wenn ein religiöser Mensch, Dir sagt, er glaube gerne an die religiösen Schriften, auch im Wissen das diese keine bewiesenen Grundlagen bieten? Dieser Mensch sich eingesteht, an "Quatsch" zu glauben, nur weil es ihm/ihr damit besser geht.
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Hallo FlyLive, danke für Deine Frage. Ja, es genügt mir, wenn jemand sagt, dass es ihm einfach besser geht, wenn er daran glaubt. Vorausgesetzt, dass der Fall damit erledigt wäre.
Ist er aber nicht. Denn Glauben bedeutet, eine Sache für wahr zu halten. Es bedeutet, seine
Handlungen danach auszurichten. Beispielsweise, wenn jemand im Theater plötzlich "Feuer, Feuer!" ruft, und wir
überzeugt sind, dass tatsächlich Feuer ausgebrochen ist, dann
handeln wir entsprechend. Wenn wir nicht entsprechend handeln, dann nur deswegen, weil wir es nicht glauben. Niemand würde es glauben und trotzdem sitzen bleiben.
Du kannst Dir anstelle der Szene im Theater auch eine Szene in einem Flugzeug auf dem Weg zum World Trade Center ausmalen.
Oder denke an die aktuelle Haltung der katholischen Kirche, die unbescholtene Bürger so sehr mit Dreck bewirft, dass diese kaum noch am sozialen Leben teilnehmen können. In Köln wohnen sprichwörtlich viele Homosexuelle -- aber natürlich nur, weil sie von ihren ursprünglichen Wohnorten weggemobbt wurden. Das ist auch ein Ergebnis des Glaubens.
Aus diesem Grunde ist es zwar möglich, aber unwahrscheinlich, dass sich der Glaube nur privat auswirkt. Wenn er sich auf andere auswirkt,
haben diese anderen ein Recht darauf, eine Debatte zu führen.
Was würdest Du zu folgendem sagen:
"Frauen haben gefälligst verschleiert herumzulaufen, auf Bildung zu verzichten und dem Manne untertan zu sein -- das glaube ich, und das gefällt mir eben, egal ob's Quatsch ist oder nicht. Ende der Diskussion."