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Zitat von keko#
Warum sollte es innerhalb der Kirche mehr schwule Männer geben, als in vergleichbaren Gruppen (Männergemeinschaften)?
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Niemand würde wahrscheinlich darauf wetten, dass die zölibatäre Priesterschaft und Nonnen, die sich mit eingebildeten spirituellen Personen wie Jesus u.a. verheiratet fühlen, sich in inbezug auf ihre sex. Präferenzen und Praktiken gleich wie die Normalbevölkerung verhalten. Angenommen sie leben wie die Vorschriften enthaltsam, weist ja diese Selbstaussage schon auf den Unterschied zur Gesamtbevölkerung hin, ein unvorstellbar hohes Mass an ideeller Sublimierung sexueller Bedürfnisse wird von der kath. Priesterschaft verlangt. Das dieses bei Männern (und Frauen) nicht immer so klappt, aus biologisch-hormonellen Gründen, ist bekannt, vor allem von Priestern mit heterosexuellen Präferenzen, weil halt da die Schwelle zum "Coming-Out" viel niedriger ist wie bei einem schwulen Priester, aber auch wegen der Schwangerschaften und Kinder.
Die Priesterschaft weiht in meinen Augen ihr ganzes Leben ausschliesslich drei männlich verstandenen Figuren, nämlich Jesus, Gott-Vater, Heiliger Geist und sublimiert (soweit wie möglich) ihre sex. Bedürfnisse in diesen ideellen Beziehungen, denen man schon eine homoerotische Komponente attribuieren darf. Dazu passt die reine Jungfrau als Mutter. Ob das Männern mit starken heterosexuellen Tendenzen so gut gelingt? Es gibt selten einen Altar mit der Magdalena.
Du müsstest schon schreiben, welche Männergemeinschaften Du konkret meinst, da bestehen doch zu grosse Unterschiede in der Zusammensetzung und der Dauer etc., um zu verallgemeinern.
Ps.:
Im Mittelalter galt die Wollust als Todsünde. Ihre Darstellung (die sex. Lust) steht auf den mittelalterlichen Kirchenmalereien immer unmittelbar im Zusammenhang mit der Malerei von Menschen im Fegefeuer und der Hölle. Es sind die damals eindrucksvollsten Bilder von Menschen, wo sich die Künstler frei ausleben durften, während sie alle anderen Ehrbaren ikonisiert und immer gleich darstellten auf dem Weg in den Himmel.