Zitat:
Zitat von Hafu
Auf der Hersteller-Website von Breo Ellipta wird mindestens 20mal an unterschiedlichen Stellen erwähnt, dass das Spray Cortison enthält und es wäre auch ein Kunstfehler, wenn ihr Arzt Roberts nicht vor Wechsel des Präparates darauf aufmerksam gemacht hätte, dass das neue Spray im Ggs. zum alten ein Cortisonhaltiges Spray ist.
Welche Beta-Sympathomimetika im Sport erlaubt sind und welche verboten sind, dann muss man nicht unbedingt wissen (aber man kann es mit zwei Mausklicks herausbekommen, dass das im Spray enthaltene Vilanterol zu den von der WADA verbotenenen Substanzen gehört).
Dass Cortison aber zu den im Sport normalerweise verbotenen Substanzen gehört, das weiß eigentlich jeder Laie auch ohne Recherche. Schwer vorstellbar, dass sowas einem Profisportler nicht bewusst oder egal ist.
Das Kernproblem bei den Asthma-Sprays und Cortison-Sprays ist ja, dass man in einer Urinprobe nicht unterscheiden kann, ob die Substanz die man gefunden hat in Form eines Sprays oder in Form einer Spritze oder Tablette aufgenommen wurde.
Und Beta-Sympathomimetika werden in der Kälbermast und im Bodybuilding zum Muskelaufbau als Anabolikum benutzt. Cortison hilft die Ermüdungsschwelle zu verschieben. Man kann also die Sprays verbunden mit einer angeblichen Asthmadiagnose nutzen um Doping mit diesen Substanzen zu verschleiern.
Roberts ist ja bestraft worden und man muss hoffen, dass die USADA sich auch wirklich, so wie sie es darstellen ("after a thorough review of the case") mit den Details des Falles bschäftigt haben, aber dass in der Stellungnahme überhaupt nicht auf die Problematik des in dem Spray enthaltenenen ebenfalls verbotenen Cortisons eingegangen wird, irritiert dann doch ein wenig, denn solche öffentliche Stellungnahmen sollen ja immer auch andere Trainer und Athleten für die Problematik sensibilisieren und helfen, nicht z.B. mit anderen Sprays in ähnlichen Dopingverdacht zu geraten.
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Soweit ich das verstehe, ist Cortison in Sprays niemals verboten.
Sehr deutlich steht es hier:
http://www.nada.de/fileadmin/user_up...liste_2015.pdf
"Häufig eingesetzte Medikamente
Zu den häufig eingesetzen Medikamenten,
vor allem im orthopädischen Bereich
bei verletzungsintensiven Sportarten, gehören
die Glukokortikoide, auch Kortison
genannt. Hier ist das Regelwerk besonders
komplex, denn es wird nach Verabreichungsart
und Verabreichungszeitraum
unterschieden. Nicht-systemisch
verabreichte Glukokortikoide sind seit
einigen Jahren weltweit nicht mehr verboten.
Hierzu zählen Nasen-, Augen- und
Ohrentropfen mit Kortison, Cremes und
Salben, Sprays zur Inhalation, aber auch
Injektionen in Gelenke oder an Sehnenansätze.
...
Viele Jahre waren die meisten Asthma-Mittel
mit so genannten Beta-2-Agonisten
verboten, mittlerweile sind die
gängigsten von der WADA zur Inhalation
ohne TUE-Antrag frei gegeben, auch in
Kombination mit inhalativen Kortison-Sprays."
Auch wenn dies aus 2015 ist, scheint mir das noch aktuell zu sein, denn
die 2017er Verbotsliste sagt:
"S9 GLUCOCORTICOIDE
Alle Glucocorticoide sind verboten, wenn
sie oral, intravenös, intramuskulär oder
rektal verabreicht werden."
Verwirrend ist vielleicht, dass Sprays nicht als orale Verabreichung gelten, wenn ich das richtig sehe.
Wenn es nicht verboten ist, muss das auch niemand thematisieren.
Natürlich lag es aber in ihrer Verantwortung, auch den anderen Wirkstoff Vilanterol zu überprüfen, der klar verboten ist.
Nebenbei:
Mir scheint, dass Lisa Roberts nicht (direkt) von Sutton trainiert wird.
Auf seiner Website tritt jedenfalls mehrfach Mary Beth Ellis als ihre Trainerin auf, die ihre Ergebnisse kommentiert.
Hier z.B. für das hier relevante Roth 2017:
http://trisutto.com/ironman-european-champion/
Ich habe das aber nicht umfassend geprüft.