Hallo keko, dann gibt es offenbar noch etwas anderes als nur diese beiden Möglichkeiten:
a) ich halte es für wahr/real, also bin ich überzeugt
b) ich halte es nicht für wahr/real, also bin ich nicht überzeugt.
Die dritte Möglichkeit ist der Selbstbetrug:
c) ich weiß, dass es nicht wahr ist, handele aber so, als wäre es wahr.
Das unterscheidet sich vom Konstrukt der natürlichen Zahlen, bei denen wir ebenfalls nur annehmen, sie wären „wahr“. Denn die Gotteshypothese enthält zahlreiche logische Widersprüche. Wer Zahlen verwendet, handelt nicht gegen Widersprüche. Wer die herkömmlichen Gottesvorstellungen verwendet, handelt gegen einen Berg von Widersprüchen.
Der Selbstbetrug besteht also nicht nur darin, etwas „nicht Wahres“ für wahr zu halten, sondern zusätzlich darin, die Widersprüche zu ignorieren.
Zu definieren: 1+1=2 mag willkürlich sein. Aber einerseits dieses Axiom anzuerkennen, aber dennoch darauf zu bestehen, dass 1+1=3 ergibt, ist nicht nur willkürlich, sondern widersprüchlich. Diesen Widerspruch zu ignorieren entspricht in etwa dem Stand der heutigen Religionen/Gläubigen.
Beispielsweise erkennen Gläubige die Gesetze der Logik an und fordern diese auch ein. Aber nicht bei ihrem eigenen Glauben.
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