gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
4 Radtage Südbaden
4 Radtage
Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
30.04..-03.05.2026
EUR 199,-
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Da fasse ich mir echt an den Kopf…
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.10.2017, 00:40   #8669
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.587
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
.........
Warum wurden die Juden angegriffen, von ihren eigenen Nachbarn?
Historisch belegt und dokumentiert:

Das allgemeine Publikum hingegen kann nachlesen, wie umfangreich der Raubzug gegen die Juden war und wer sich alles bereichert hat. Dies ist in der Tat eine der deprimierendsten Erkenntnisse, die das Buch liefert: Es haben sich Menschen aus allen Schichten beteiligt - vom Staatssekretär bis zur Bauersfrau -, sie haben sich an den Hinterlassenschaften der ausgeplünderten und deportierten Juden bereichert. Wobei es nach den Erkenntnissen der Autorin Meinl den Profiteuren in vielen Fällen durchaus bewußt war, was mit den Vorbesitzern - den rechtmäßigen Besitzern - geschehen war. Der hat doch die "Höllenfahrt nach Theresienstadt" angetreten, schreibt in einem Mietstreit einer der Beteiligten über den vormaligen jüdischen Eigentümer. Oder eine Bäuerin aus dem Vogelsberg will eine Schuld nicht begleichen mit dem Argument: "Der Jude hat doch nichts mehr davon."

Besonders augenfällig wird die Bereicherung breiter Schichten in den Versteigerungen, die überall in Zeitungen angekündigt wurden, häufig mit dem Zusatz: "Aus nichtarischem Besitz." Manchmal waren solche Versteigerungen allen Deutschen zugänglich, manchmal nur Kriegerwitwen oder Kinderreichen. Zuweilen hatten die Ausverkäufe Volksfestcharakter, das halbe Dorf oder die ganze Straße tauchte auf und ersteigerte billig Geschirr, Wäsche, Möbel. Welche Werte der jüdischen Bevölkerung vor und nach der Deportation abgenommen wurden, weiß niemand zu sagen. Wieviel in Form von Entschädigung nach dem Krieg zurückgezahlt wurde, ist ebenfalls nicht genau bekannt. Auf jeden Fall wurde deutlich mehr gestohlen als zurückerstattet.

Vor diesem Hintergrund wird die These mancher Historiker plausibel, daß das große Verdrängen im Nachkriegsdeutschland viel mit der Ausplünderung der Juden zu tun hatte. In unzähligen Haushalten standen nämlich Möbel aus jüdischem Besitz, in den Küchen fand sich günstig ersteigerter Hausrat aus Juden-Haushalten, vielerorts hatten Arier, die jetzt einfach wieder Deutsche waren, Schmuck, Teppiche und Kunstwerke aus früheren "Schnäppchenkäufen" bei sich zu Hause eingestellt. Man wollte nicht gern an den Massenmord an Juden erinnert werden - von dem viele in Form von Plünderungsgut aus jüdischem Besitz profitiert hatten.


http://www.faz.net/aktuell/rhein-mai...m-1194031.html
qbz ist offline   Mit Zitat antworten