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Zitat von captain hook
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Danke Captain!
Sehr guter Link, der einige meiner Kernfragen beantwortet (leider aber auch neue Fragen aufwirft):
1.Der Rollwiderstand durch kleine Mengen Dichtmilch (25-30ml) steigt weniger an (ca. 1 Watt pro Satz) als die Wattersparnis durch leichtere etwas pannenanfälligere Rennreifen (6-10 Watt pro Lauifradsatz).
--> das ist schon mal gut zu wissen.
2. Der Pannenschutz durch Dichtmilch ist bei reinen Tubeless-Systemen höher als der Pannenschutz, wenn man die Dichtmilch zusätzlich in Schläuche füllt.
-> das ist schlecht, weil das genau das Einsatzszenario war, das mir vorschwebte. Komplett umrüsten auf Tubeless wollte ich eigentlich nicht, weil im RR-Bereich im Ggs. zum Mtb-Bereich rundum positive Erfahrungsberichte bei Einsatz von Tubeless-Sstemen aktuell noch eher die Ausnahme sind.
Immerhin scheint es bei kleineren Löchern wie im zweiten Anwendungsszenario aber meist auszureichen, dass man (mit reduziertem Druck) heimkommt bzw. das Rennen zu Ende fahren kann und erst bei erneutem Aufpumpen auf hohen Druck die Luft wieder entweicht.
Zitat:
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After puncturing the tire it does seal but it takes longer and after reinflating to high pressures, some holes start leaking again.
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Da ich mit der Mini-Notpumpe, die ich bei Langdistanzen dabei habe, ohnehin nicht mehr als 5 bar im Wettkampfstress in den Reifen bekomme, bedeutet ein regulärer Schlauchwechsel bzw. Anwendung von Pannenspray auch stets, dass der Rest des Wettkampfes nur noch mit reduziertem Luftdruck möglich ist.
Bei den Rennen von Junior ist es sogar so, dass ein Schlauchwechsel aufgrund des Zeitaufwandes ohnehin keine Option ist, während reduzierter Luftdruck (wg. Teilentwieichen der Lauft, bis das Dichtmittel bei Durchstichen wirkt) nur ein geringes Problem ist, da dann zwar der Rollwiderstand auf Geraden ansteigt, aber der Kurvengrip v.a. bei Nässe besser ist, so dass auf den üblichen verwinkelten Liga-, ETU- oder ITU-Kursen, die oft auch noch Kopfsteinpflasterpassagen enthalten, der optimale Luftdruck ohnehin niedriger ist, als auf klassischen Zeitfahrkursen.
Eine zweite Option wäre natürlich auch der Wechsel auf Schlauchreifen, da man damit meist selbst bei Plattfuß die Runde zu Ende fahren kann bis zur Wheel-Station, aber auch ein schneller Komplett-Laufradwechsel kostet (inklusive Finden der hinterlegten Ersatzlaufrädern) mindestens ein bis zwei Minuten, so dass der Wettkampf damit meist auch nahezu gelaufen ist.
Wenn ich somit die Informationen für mich zusammenfasse, wäre Dichtmilch als Prophylaxe im Schlauch evt. schon einen Versuch wert, sofern man sich angewöhnt, wie ChrisFall beschrieben hat, die Laufräder mit den Ventilen nach unten abzustellen und für die Fälle, wo man dies vergisst, einen Vorrat an Ersatzventileinsätzen zulegt.
Ich denke, ich werde auf den Fahrten zur Arbeit im Winter, wo ich bisher stets extra pannensichere Conti 4000 genutzt habe (und maximal eine Panne pro Saison damit hatte), mal bewusst (als Langzeittest für den späteren Wettkampfeinsatz) die Kombination aus alten weitgehend abgefahrenen leichten Rennreifen (wie Conti TT, veloflex Record oder Conti Supersonic) und Schläuchen mit Prophylaxe-Dichtmilch probieren um über die Testreihe raus zu bekommen, wie das Pannenrisiko hier "statistisch" aussieht.