Der Bertelsmann Stiftung verdanken wir eine erste umfassende Analyse der Wahl.
Für mich zwei wesentliche Aussagen:
(1) "Im Kampf um die bürgerliche Mitte macht die AfD vor allem der CDU/CSU Konkurrenz. In diesem Milieu erreichte die AfD ein Wahlergebnis von 20 Prozent, ein Zuwachs gegenüber 2013 um knapp 15 Prozentpunkte. In gleichem Umfang hat die CDU/CSU hier an Stimmen verloren und somit den höchsten Verlust aller Parteien in einem Einzelmilieu erlitten."
Wie ich schon gepostet hatte, bestätigt das meine Annahme, dass es auch gut situierte Milieus sind, bei denen es v.a. um Verlustängste des Erreichten geht.
(2) "Die Spaltung der Wählerschaft verläuft mittlerweile zwischen den Skeptikern und Befürwortern der sozialen und kulturellen Modernisierung und hat auch das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl entscheidend geprägt."
Hier zeigt sich m.E. nicht nur das Flüchtlingsthema als "Spalter", sondern auch viele andere Themen, die in den letzten Jahren noch "Gewissheiten" parat hielten, sich jetzt aber massiv ändern (oder geändert haben), wie die "neuen" Arbeitsformen, Familienformen, sexuelle Orientierungen, Genderrollen etc.
Viele fühlen sich hier offenbar als "Modernisierungsverlierer" (und das unabhängig von der objektiven Lage) und sind insgesamt wenig geübt im Umgang mit tiefgreifenden Veränderungen und "neuen sozialen Gruppen".
https://www.bertelsmann-stiftung.de/...er-demokratie/