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Alt 04.10.2017, 11:26   #8354
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 9.726
Habe die Ehre!

Ich würde gerne einen gezielten Beitrag zur Diskussion leisten, allerdings ist mir nach mehrtägigem mitlesen und rücklesen über viele Seiten nicht wirklich klar,um was es genau geht. Gerade in welchem Kontext der Begriff Sinn bei den Beteiligten genau gemeint ist, ist mir nicht vollständig klar.

Naja, macht nix, da es irgendwie um Sinn und Religion geht sondere ich einfach mal ganz allgemein meinen Sicht ab. Evtl. interessiert es ja jemanden. Ich finde das Thema jedenfalls spannend.

Also ich denke, dass der Sinn (ich meine ausdrücklich Sinn und nicht Zweck) von Religion als abstraktes Konzept ein Spiritueller ist. Religionen bieten aus meiner Sicht eine Plattform um ganz konkret als Einzelner oder als Gruppe eine Weltanschauung zu entwickeln, die die spirituellen Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe/des jeweiligen Einzelnen befriedigt (und in der Folge - nicht a priori - deshalb auch einen Zweck haben [könnte/n]).

Da ich denke, dass der dem Mensch auch ein spirituelles Tier ist, halt ich Religion als abstraktes Konzept und deren konkrete Instanziierungen für sinnvoll. Oder anders: Der Sinn von konkreten Religionen (und ggf. Kirchen i.S.v. Glaubensgemeinschaften) ist es ein Rahmen für spirituelle Zwecke zu sein. Im übrigen vermute ich, dass die spirituellen Aspekte des Tiers Mensch ebenso einer Evolution unterworfen sind wie z.B. körperliche.

Ich möchte auch keines dieser Rahmenwerke bewerten. Ich bin froh, dass wir in Deutschland glauben dürfen was wir möchten, und auch nach unserem Glauben handeln dürfen, solange dies auf dem Boden des Grundgesetzes passiert. Ich selbst bin vor eingier Zeit aus der katholischen Kirche ausgetreten - für mich war die Mitgliedschaft gesellschaftlich (Kinder sind getauft und gefirmt) und spirituell zwecklos. Daneben gab es freilich noch andere Gründe.

Die konkrete spirituelle Befriedigung meiner diesbezüglichen Bedürfnisse erfülle ich mir durch einen rechten Mischmasch. Da ist ein starker Einfluß der Naturwissenschaft (wohl meiner Ausbildung geschuldet), ein großer Bereich der westlichen Kultur- und Wertesysteme (meiner Sozialisierung geschuldet), ein mittelstarker fernöstlicher Einfluß (habe mal ne kurze Zeit in Japan und Südkorea gelebt - das hat mich beeinflusst) und ein kleiner indianischer Bereich (ich habe einen Freund - knapp 70 J mitlerweile - der bei einem kleinen Indianerstamm und den Nomaden in der Mongolei zum Schamanen ausgebildet wurde. Gespräche mit ihm waren spirituell sehr mehrwertig für mich.)

Einen universellen Sinn des Lebens oder einen universellen Sinn von Religionen o.ä. sehe ich persönlich(!) ebenso wenig wie eine universelle Moral. D.h. selbstverständlich nicht, dass ich denke, mein Leben wäre sinnlos (das mögen andere denken ). Meine Familie z.B. ist für mich persönlich durchaus lebenssinnstiftend.

Keine Ahnung ob es verstanden werden kann, was ich abgesondert habe. Evtl. ist es auch so wie Wittgenstein sinngemäß im Vorwort des Tractatus schrieb: Diese Gedanken versteht nur der, der solche oder ähnliche Gedanken auch schon einmal gedacht hat.

Just my 5 Cents ...
LG Helmut
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